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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 347

1849 - Münster : Coppenrath
347 nach Diocletian's Vorgänge mit orientalischem Prunk und Cere- moniel ausgestattete Hofhaltungen sollten die Herrscher als We- sen höherer Art darstellen. Wer sich jetzt dem Kaiser nahete, mußte vor ihm, wie vor einer Gottheit, ehrfurchtsvoll die Kniee beugen. Diocletian selbst, dem von seinen Mitregenten der erste Rang eingeräumt wurde, nahm als „Herr und Gebieter" den Namen „Jovius" an und ordnete sich seinen Collegen Maxi- mian gewissermaßen dadurch unter, daß er diesem den Namen „Herculius" ertheilte. Daher sagten auch die damaligen Lob- redner von ihnen: während der Geist des Jupiter die Erde re- giere, reinige sie der Arm des Hercules von Ungeheuern. Die Prätorianer verloren ihre frühere Bedeutsamkeit und wurden sehr vermindert; an ihre Stelle traten kaiserliche Haustruppen, die Jovianer und Herculianer. Die neuen Herrscher hatten in allen drei Welttheilcn große und harte Kämpfe gegen Barbaren und Empörer zu bestehen; alle aber kämpften ruhmvoll. Diocletian besiegte den Usurpator Achilleus in Ägypten; Galerius nahm dem Perserkönige Narses fünf Provinzen jenseits des Tigris ab; Maximian unterwarf das empörte Afrika, und Constantius schützte den Rhein, über den er bei Cöln eine steinerne Brücke anlegte, durch einen Sieg über die Alemannen; auch vereinigte er Brittanien wieder mit seinen Provinzen. Nach Überwältigung der innern und äußern Feinde feierten die Kaiser im Jahre 303 in Rom den letzten Triumph nach altrömischer Weise; Diocletian zugleich den An- tritt seines zwanzigsten Negierungsjahres. In demselben Jahre ließ dieser, von Galerius verleitet, eine blutige Christenverfol- gung verhängen, um der morsch gewordenen heidnischen Religion das frühere Ansehen zurückzugeben. Durch diese Schreckensmaß- regel, die jedoch Constantius in seinen Provinzen nicht zur Aus- führung brachte, verkümmerte er sich den Abend seines thaten- reichen Lebens und heftete seinem Namen und seiner Regierung einen ewigen Schandfleck an. Noch wüthete das Schwert der Verfolgung unter den Christen, als Diocletian, von Kummer und Krankheit gebeugt, am 1. Mai 305 dem Throne entsagte, um fortan, fern von den Stürmen des Lebens, in ländlicher Stille nur sich zu leben. Er zog sich auf sein Landgut bei Salona in Dalmatien, dem heutigen Spalatro, zurück und beschäftigte
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