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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 355

1849 - Münster : Coppenrath
355 der Herrschaft Italiens. Constantius, welcher unterdessen im Orient gekämpft hatte, ernannte seinen Vetter Gallus zum Cä- sar und sandte ihn gegen die Perser. Er selbst eilte in den Oc- cident gegen den Usurpator Magnentius, welcher nach einem harten Kampfe von drei Jahren aus Verzweiflung sich in sein eigenes Schwert stürzte. Von dieser Zeit an war Constantius der alleinige Beherrscher des großen römischen Reiches (353—361). Seinen Vetter Gallus, der wegen seines Übermuthes gefährlich zu werden schien, lockte er nach Italien und ließ ihn auf der Reise dahin zu Pola in Istrien enthaupten. An seine Stelle ernannte er ven jüngern Bruder desselben, Julianus, der damals in Athen philosophischen Studien oblag, zum Cäsar und über- trug ihm die Vertheidigung der Rheingrenzen gegen die deut- schen Völkerschaften. Während er selbst an der untern Donau glücklich gegen die Sarmaten und Ouaden focht und sie zum Frieden zwang, besiegte Julianus die Alemannen und Franken, befreiete Gallien von ihren Streifereien und drang sogar sieg- reich in Deutschland vor. Der Kriegesruhm und die allgemeine Liebe und Bewunderung, welche sich Julianus erwarb, erregten die Eifersucht und das Mißtrauen des Kaisers. Dieser war eben gegen den Perserkönig Sapor Ii. gezogen und verlangte, daß sein Vetter ihm mehre gallische Legionen zur Verstärkung schicke. Allein die Legionen verweigerten den Abzug und riefen in Paris ihren Anführer Julianus zum Kaiser aus. Vergebens bot er dem Constantius einen Vergleich an; er mußte sich zum Kampfe rüsten und war bereits bis nach Sirmium vorgedrun- gen; da verhinderte der plötzliche Tod des Constantius in Cili- cien den völligen Ausbruch eines Bürgerkrieges. Fl. Julianus Apostata (361—363)'), der letzte Fürst aus dem Hause Constantin's, fiel, sobald er Alleinherrscher ge- worden war, von dem Christenthum ab und erhielt deshalb den Beinamen „Apostata" (Abtrünniger). Die Dürftigkeit seiner christlichen Erziehung, der Umgang mit den heidnischen Philoso- phen in Athen, die Spaltungen, welche gerade damals die christ- liche Kirche verwirrten, der Haß gegen den Constantius, der, während er alle seine Verwandten mordete, das Christenthum A. Neander, über den Kaiser Julian und sein Zeitalter. Leipz. 1812. 23 *
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