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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 368

1849 - Münster : Coppenrath
368 zu haben. Die Liebe und Achtung der Hunnen für ihn ging bald in eine abergläubische Verehrung über. Er hieß nicht an- ders als Godegisel, d. i. eine Geißeugottes zur Züchtigung der Welt. Vor dieser Geißel bebten die Völker. Zuerst wandte er sein Schwert gegen die östlichen Provinzen und verheerte sie auf schreckliche Weise. Der Kaiser in Constantinopel zitterte und machte sich verbindlich, ihm einen jährlichen Tribut von zwei- tausend Pfund Gold zu zahlen. Dann wandte er sein Schwert gegen das Abendland, aufgereizt von Geiserich, der die Rache des von ihm beleidigten Westgothenkönigs und dessen Verbindung mit Rom fürchtete, und angelockt von Valentinian's Schwester Honoria, die ihm heimlich ihre Hand geboten hatte. Im Frühlinge des Jahres 451 brach der Hunnenheld an der Spitze vieler Könige und einer halben Million Streiter aus seinem hölzernen Hoflager in Ungarn (Pannonien) auf, durchzog verheerend Ostreich (Noricum), Bayern (Vindelicien), das Land der Alemannen, und setzte bei der Einmündung des Neckar über den Rhein. Das burgundische Königshaus in Worms wurde vernichtet 3), die blühendsten Städte dort und in Gallien (Trier, Metz, Arras u. a.) zerstört, Mord, Raub und Verwüstung bis an die Ufer der Loire getragen. In dieser all- gemeinen Noth vereinigten sich im Abendland Freund und Feind zur gemeinsamen Rettung. An der Spitze des römischen Heeres stand der mit dem Hofe wieder ausgesöhnte Aötius. Dieser verband sich mit Theodorich, dem Könige der Westgothen, zog viele deutsche Hülfsvölker an sich und stellte sich auf der großen katalaunischen Ebene, bei dem heutigen Chalons an der Marne, dem Länderstürmer kühn entgegen. Fast alle Völker von der Wolga bis zum atlantischen Meere standen hier kampf- begierig einander gegenüber. Hier fiel nun im Jahre 451 die 3' Dem Nibelungenliede liegt dieser Stoff mit einem reichen Sagenkreise zu Grunde. Etzel's Wohnsitz ist die Etzel bürg in Ungarn, wohl das heutige Ofen. Ein anschaulich Bild hievon liefert Pr iscus (p. 187), und Jornandes c. 34. Ad vicum, in quo Attila mora- batur, accessimus: vicum, inquam, ad instar civitatis amplissimae, in quo lignea moenia ex tabulis nitentibus fabricata reperimus, quarum compago ita solidum mentiebatur, ut vix ab intento posset junctura ta- bularum comprehendi.
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