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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 390

1849 - Münster : Coppenrath
390 genden Kaisern nahmen die Mimen eine andere Richtung an. Die Sprache hörte nach und nach auf, das Wesentliche des Mimus zu sein, und an ihre Stelle trat Gebehrdespiel mit Tanz unter Begleitung von Musik. Dieses Spiel erhielt den Namen Panto mimus. Auch im Epos waren Übersetzungen oder höchstens freiere Übertragungen griechischer Originale die ältesten Versuche; wie z. B. die „Odyssee" des Liv. Andronicus. Doch ging man später auch an die Behandlung nationaler Stoffe. So schrieb der oben genannte Q. Ennius ein großes Epos, die „Anna- len" in 18 Büchern, worin er die Thaten und Schicksale Rom's von Erbauung der Stadt bis zum zweiten punischen Kriege be- sang. Statt des bisher üblichen saturnischen Versmaßes ge- brauchte er hierin zuerst den Herameter. Den höchsten Ruhm erlangte Virgilius aus Andes (gest. 19 v. Ehr.) durch sein Nationalepos, die „Äneide" in zwölf Büchern, worin er die Irr- fahrten des Trojaners Äneas und dessen Niederlassung in Italien nach manchen harten Kämpfen und Gefahren besang. Wenn auch dieses Heldengedicht in Erfindung, Anlage und Behandlung ein- zelner Theile bloß Nachahmung des Homer und der alerandri- nischen Dichter ist, so ist es doch in Hinsicht auf die Reinheit, den Wohlklang und die Eleganz der Sprache und der Versification das Vollkommenste, was die römische Dichtkunst in dieser Gattung aufzuweisen hat. Beiden folgenden Dichtern war schon das Streben nach Effect vorherrschend, und an die Stelle einfacher Natürlichkeit trat rhetorischer Schwulst. Unter den Epikern nach Virgil war Lucanus aus Corduba der beste. Er lebte unter dem Kaiser Nero (gest. 65 n. Ehr.) und besang in seinem Werke „Phar- salica" den Bürgerkrieg zwischen Cäsar und Pompejus. Si- li u s Italiens, sein Zeitgenosse, besang in seinem Werke „Pu- nica" nach Livius den punischen Krieg schmuckreich und in schö- ner Sprache; Valerius Flaccus (gest. 89 n. Ehr.) bear- beitete nach Apollonius von Rhodus die Argonautenfahrt, „Ar- gonautica." Von Papinius Statins aus Neapel (gest. 96 n. Ehr.) besitzen wir noch zwei epische Gedichte, die „The- bais" in zwölf Gesängen, welche die „Geschichte des thebanischen Krieges unter den Söhnen des àipus enthält, und die „Achil- leis" in zwei Gesängen, welche den Anfang einer poetischen Le-
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