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1825 -
München
: Lentner
- Hrsg.: Wiedemann, Georg Friedrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Katholische Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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tn Persien und Indien vom Ende des zehnten bis zum
Ende des zwölften Jahrhunderts das der Gasneviden.
Gleichzeitig machte ein Türkischer Stamm in Turkestan,
zwischen dem Aralsee und dem Kaspischen Meere, unter
seinem Heerführer Seldschuk sich von China frey. Seld-
schuks Söhne mußten noch Vertheidigungsweise verfahren;
aber sein Enkel Togrulbek betrat die Laufbahn des
Eroberers. Unaufhaltsam zog er nach Bagdad, übernahm
hier die Würde des Emir al Omra, ließ dem Chalifen
von Bagdad nur das oberste Priesterthum, und herrschte
als Sultan über alle Länder des Chalifats vom Opus
bis zum Euphrat. Sein Neff> und Nachfolger Alp
Arslan drang sogar bis Iconium in Kleinasien vor,
nahm den Griechischen Kaiser Nom a uns Diogenes,
der sich mit einem Heere ihm entgegengestellt hatte, ge-
fangen, und schreckte Konstantinopel (1070). Unter sei-
nem Sohne Ma lek Schah, dem größten aller Seld-
schukischen Herrscher (1072 — 10y2 ), wurde Kleinasien
bis zu den Meeresküsten und Damascus nebst einem groß-
ßen Theile Syriens erobert; und vor seinem Tode hul-
digte man ihm von den Grenzen China's bis zum Mit-
telmeere, und von Samerkand bis zur südlichen Spitze
Arabiens. Gleich nach sejnem Tode aber brachen innere
Kriege aus, in welcher sich Brüder und Verwandte nicht
schonten, und Muhammedaner sich untereinander aufs
äußerste verfolgten: um wieviel weniger durften Christen
und christliche Pilger auf eine gemäßigte Behandlung
rechnen!
Schon im Jahre 1070 war Jerusalem denfatimiden
entrissen worden. Orthok, ein Führer Türkischer Hor-
den, beherrschte mit Bewilligung des Bruders Maleks die
heilige Stadt. Unter seinen Söhnen und Nachfolgern
Ilgazzi und Sokman nahm Noth und Gewalt überhand.
Der Zustand der Christen in Jerusalem und in andern
Städten des gelobten Landes ward schrecklich; sie erfuh-
ren von den Türken die entehrendsten Mißhandlungen.