1825 -
München
: Lentner
- Hrsg.: Wiedemann, Georg Friedrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Katholische Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Vereinzelung gewarnt, welche einst Petern von Amiens
ins Verderben stürzte, und auf die Wahl tüchtiger An-
führer gedrungen. Sogleich both man ihm selbst diese
Würde an; er lehnte sie aber ab, weil seine Gesundheit
zu schwach sey, und ihm alle Kenntniß vom Kriegswesen
mangle. Ja ungeachtet des Eifers für den Kreuzzug rieth
er den Geistlichen und Aebten, streng zu prüfen, was ihr
wahrer Beruf sey, und nicht übereilt ihre Gemeinden und
ihre Klöster zu verlassen. Im Frühjahre 1147 kam Papst
Eugen Iii. selbst nach Paris, überreichte segnend dem Kö-
nige Kreuz und Pilgertasche, und tröstete seine zurückblei-
benden Verwandten. Ludwig aber, nachdem er, alter Sit-
te gemäß, die Oriflamnie vom Altare des heiligen Diony-
sius genommen, sammelte sein Heer um Pfingsten bey
Metz, und zog über Worms, Würzburg, Negensburg,
Passau und Belgrad nach der Griechischen Grenze, und
von da nach Konstantinopel, wo er von dem Kaiser eh-
renvoll aufgenommen wurde. Nach mannigfaltigen Ver-
handlungen leisteten die Fürsten den Lehenseid, und Lud-
wig versprach dem Kaiser, ihm kein Besitzthum zu nehmen
oder feindlich gegen ihn zu verfahren; nur wo es ganz
an Lebensmitteln fehlen würde, dürfe man sich nicht be-
schweren, wenn Gewalt eintrete. Aber aller dieser Ver-
sprechungen ungeachtet zürnte Manuel, daß die Franzo-
sen ihn nicht gegen Noger von Sicilien unterstützen woll-
ten; und diese zürnten, daß man sie nur unter gewissen
Beschränkungen in die Hauptstadt aufnahm. Auch konnte
alle Strenge Ludwigs die Zucht in seinem Heere nicht er-
halten; sondern Diebstahl, Raub, Niederbrennen und
Zerstören der Häuser und Gärten um Konstantinopel nahm
furchtbar überhand, und würden der Stadt selbst gefähr-
lich geworden seyn, wenn nichtgerüchte von großen Sie-
gen der Deutschen die Hoffnung auf Glück und reiche
Beute erhöht, und zum Uebersetzen nach Asien gereitzt
hätten. Aber diese Gerüchte mochten von den Griechen
wohl vorsetzlich erfunden seyn, um die Franzosen auf eine
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