1826 -
München
: Lentner
- Hrsg.: Wiedemann, Georg Friedrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Katholische Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
daß er „Kirchen verwüstet, von einem Geringern (dem
Könige von England) Sold genommen, das Reich nicht
gemehrt sondern gemindert, und den Landfrieden nicht
gehandhabt habe.** Adolph wurde dreymal vor die Ver-
sammlung geladen, und als er nicht erschien, als abge-
setzt erklärt, und statt seiner Albrecht von Oesterreich zum
Könige gewählt (23. Zuny 1296). Adolph verlor den
Muth nicht; er rückte dem neugewählten Könige entgegen,
und kämpfte bey Gelheim unweit Worms um die Krone,
verlor aber die Schlacht und daö Leben (2. Zuly 1298),
da er unvorsichtig in die Feinde eindrang, und den Her-
zog Albrecht selbst angriff.
Iii. Da Albrecht I. von Oesterreich es selbst füh-
len mußte, daß ihm die von den verbundenen vier Chur-
fürsten unternommene Handlung kein Recht zur Krone
geben konnte: so entsagte er auf dem Wahltage zu Frank-
furt seiner ersten Wahl, und wurde, nachdem er auch die
drey andern Churfürsten gewonnen hatte, einstimmig zum
römischen Könige gewählt (9. August 1296), und nach
zwey Wochen zu Aachen gekrönt. Darauf schickte er eine
Gesandtschaft mit reichen Geschenken nach Rom, und ließ
um die Bestätigung seiner Wahl,' ansuchen. Allein Papst Bo-
nifacius Vw. erklärte, daß Albrecht der Reichsregierung
unfähig sey, weil er seinen Herrn und König umgebracht
habe. Doch Albrecht setzte sich über diese Erklärung des
Papstes hinaus, und verband sich mit dessen Feinde, dem
Könige Philipp Iv.jvon Frankreich, dessen Schwester Bian-
ca mit Albrechts ältesten Sohne Rudolph vermählt wurde..
König Albrecht war nicht milde und freundlich, wie
sein Vater, sondern ein strenger und fast harter Herr.
Zwar gegen den Mainzer Erzbischof war seine Strenge
gerecht: denn da er dessen Willen nicht in allen thun
wollte, sprach derselbe, er habe noch mehr Könige in sei-
ner Tasche, und ging wirklich damit um, einen neuen
wählen zu lassen; allein Albrecht trieb ihn schnell zu Paa-