Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Theil 2, Abth. 5 - S. 51

1826 - München : Lentner
Da nun Johann den König Carl Iv. von Frankreich aus den deutschen Thron zu erheben beabsichtete: so beschloß Ludwig, sich mit dem Hause Oesterreich auszusöhnen. Er ging deßhalb zu dem gefangenen Friedrich auf dietraus- nitz, und bot ihm Entlassung aus dem Gefängnisse an, wenn er der Königökrone entsagen, und seine Brüder da- hin bringen wollte, daß sie sich ihm willig unterwürfen, und ihm wider seine Feinde beystünden; wenn er aber die- se Bedingungen nicht erfüllen könnte, so sollte er wieder in die Gefangenschaft zurückkehren. Friedrich ging den Vertrag ein, und wurde ftey (1z. März 1325). Aber der dritthülbjährige Kummer hatte ihn so entstellt, daß er, der vorher den Bevnamen „der Schöne" von seiner einnehmenden Gestalt erhalten hatte; jetzt kaum von den Seinigen wieder erkannt wurde; und seine Gemahlin», Elisabeth von Arragonien, hatte sich um ihn, im wörtli- chen Verstände, blind geweint. Er erließ nun sogleich die Bekanntmachung wegen seiner Abdankung im Reiche, und ermahnte Alle, Ludwig als ihrem alleinigen Könige zu gehorchen. Allein wenige kehrten sich daran, am we- nigsten seine eigenen Brüder, und Friedrich sah die Un- möglichkeit vor Augen, seinen Vertrag gar«; in Erfüllung zu bringen. Mancher hätte sich mit dieser Unmöglichkeit Hey sich selbst und andern entschuldiget; über Friedrich, treu seinem .Worte, ging nach München zurück, und stell- te sich freywillig in die Gefangenschaft. Diese Treue rührte seinen bisherigen Gegner so sehr, daß er ihn mit offnen Armen aufnahm, ihn als seinen besten Freund hielt, mit ihm an Einem Tische aß und in Einem Bette schlief. Und dann theilten sie die Oberherrschaft in Deutschland so mit einander, daß sie sich unverbrüchliche Treue schwu- ren, einer den andern Bruder nannte, beyde den Namen eines deutschen Königs führten, beyde gleichen Theil an der Regierung des Reiches hatten, und in der Vorsetzung des einen oder des andern Namens bey Urkunden von Tag zu Tag wechselten. Der Papst Johann, der die D *
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer