1826 -
München
: Lentner
- Hrsg.: Wiedemann, Georg Friedrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Katholische Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Wahl führten ihn, nach dem Tode seines Oheims, des
Königs Casimir (1570) auf den Thron von Polen, und
seine Siege zum Erwerbe Dalmatiens von den Venetia-
nern (1581).
Iii. Ludwig hinterließ zwey Töchter, Maria und
Hedwig. Die jüngere erhielt Polen, und vermählte sich
mit dem zum Christenthume übergegangenen Herzog Za-
gello von Litthauen. Die ältere, Maria, welche in Un-
garn succedirte, vermählte sich 1585 mit dem luxembur-
gischen Prinzen Sigismund, dem damaligen Markgra-
fen von Brandenburg und nachherigen Kaiser. Doch diese
Negierung ward sogleich im Anfänge von wilden Stür-
men erschüttert. Der König Carl von Durazzo von Nea-
pel machte Ansprüche aufungarn, kam dahin, und schwang
sich (Dec. 1585) auf den Thron, ward aber nach einem
Monate ermordet. Ob nun gleich Sigismund 1587 durch
die Wahl der Nation den Thron bestieg: so wirkte doch
immer eine mächtige Partey gegen ihn, die nach Mariens
Tode (1505) um so bedeutender wurde, je weniger man
Ursache hatte, mit Sigismunds Lebensweise und Negie-
rungsart zufrieden zu seyn, und je mehr die Türken
seit 1596 das Reich beunruhigten. Die Nation rief den
Sohn des ermordeten Carl, Ladislav von Neapel, zuin
Könige aus; dieser fühlte aber keine Neigung nach Un-
garn zu gehen. Doch wurde Sigismund fast ein halbes
Jahr (1599) von den unzufriedenen Ungarn eingesperrt;
und nur ihre Uneinigkeit über die Wahl seines Nachfol-
gers verschaffte ihm die Freyheit wieder. Zn diesen Zei-
ten der Unordnung kam von Ungarn Nothreußen, Podo-
lien und die Walachey an Polen; die Venetianer brach-
ten Dalmatien wieder an sich; auch mußte Sigismund
15 Städte an Polen verpfänden. Zn Hinsicht auf die
innere Verfassung bestand der Reichstag aus den Präla-
ten, den Baronen, dem Adel und den Städten. Die er-