1835 -
Berlin
: Trautwein
- Autor: Schmidt, Ernst Alexander
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Lehranstalt, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Dritter Zeitraum. Anhang.
düng mit dem Drama und zeigte sich meist erst in der macedón!-
schcn Zeit in mimisch - orchestischer Darstellung von größtentheils
mythischen Stoffen. Die Sculptur wurde zur Höhe des Ideals
durch Phidias (460) erhoben, dessen Charakter eine sich öfter dem
Strengen nähernde Erhabenheit ist, und dessen Hauptwerke die
sitzende Statue des Zeus zu Olympia aus Gold und Elfenbein (436)
und drei Bilder der Athene waren. Ihm zum Theil gleichzeitig
und auch im Kunstcharacter verwandt waren der Sicyonier Polyclet
und der besonders als Erzgicßer durch seine Kuh berühmte Myron;
der Charaeter einer weichen: Schönheit ist den vollendeten Mar-
morbildnern Scopas (370) und Praxiteles (360) eigen; die Grenze
des Aufsteigens bezeichnet Lysippus (340), ausgezeichnet durch die
Aufnahme individueller Characteristik in die Kunst, als fruchtbarer
Erzgießer und vollendeter Pferdebildner '). Die Vollendung der
Baukunst trat in den Bauwerken hervor, welche Pericles durch
Phidias, Mnesicles, Ictinus und Callicrates ausführen ließ, und
neben welchen der Artemistempel zu Ephesus, der Zeustempel zu
Olympia, der Apollotempcl beim arcadischen Phigalia, der Tempel
der Athene Alca zu Tegea, ein Werk des S.opas, und das Grabmal
des carischen Königs Mausolus (st. 355) Erwähnung verdienen.
Die Malerei erhielt iin Anfänge dieses Zeitraums Selbständigkeit
und Ansebn durch des Phidias Zeitgenossen, Polyanotus aus Tha-
sus, große Naturwahrheit durch Zenxis aus Heraclca in Italien,
Parrhastus aus Ephesus und Timantheö aus Sicyon (390), zur
Vollendung erhob sie Apelles aus Cos (336), dessen Zeitgenosse Pau-
sias als Blumenmaler berühmt war2). In der Pbilosophie
traten zunächst (in Sicilien und Athen) die Sophisten auf, Feil-
bieter einer Schcinweisheit, welche Sittlichkeit und Wahrheit durch
Zweifeln untergruben und der herrschenden Stimmung der Zeit zu-
sagten, weil sie mit rhetorischer Gewandtheit dasselbe zu vertheidi-
gen undvju bestreiten lehrten, und unter welchen Gorgias aus Leon-
tini (450), sein Zeitgenosse Protagoras aus Abdera und Prodicus
aus Ceos die bedeutendsten waren. Ihnen gegenüber trat Sócrates,
Sohn des Sophroniscus (469 — 400), welcher, mit tieferm Wissen,
g-diegener Sittlichkeit und scharfem und gewandtem Verstände be-
gabt, verlangte, daß man erst denke, bevor man rede, und von sei»
nein Wissen sich gründliche Rechenschaft ablege, welcher sich der
bisher sehr vernachlässigten sittlichen Seit- zuwandte und Erkennt-
niß seiner selbst und des denkenden Geistes forderte. Von seinen
Schülern stiftete Aristippus von Cyrene, welcher die nach Sócrates * 4
') Plin. Naturgcsch. Xxxiv, 19. 2) Ebendas. Xxxv, 34 — 40.
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