1835 -
Berlin
: Trautwein
- Autor: Schmidt, Ernst Alexander
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Lehranstalt, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Erste Periode. 476 — 81^.
534 wurde Burgund durch die Uebcrmacht der Franken unter-
worfen. Bald darauf überließen die Ostgothen ihnen ihre galli-
schen Besitzungen so wie die Oberhoheit über die Alemannen, die
Sachsen wurden 555 zu einem Tribute genöthigt, die bisher mir
den Franken verbündeten Baiern wurden am Ende des Zahrh.'s
abhängig, blieben jedoch unter agilolfingischen Erbherzogen. Chlo-
thar I. vereinigte, seine Brüder beerbend, 558 das Reich;
jedoch seine Söhne theilten es wiederum bei seinem Tode:
Charibert I. (si. 568) erhielt das Königreich Paris, Guntram
(st. 593) Orleans und Burgund, Chilperich I. (st. 584) Soissons
und Siegbercl. (st. 576) Austrasien. Des kinderlosen Charibert's
früher Tod, Chilperich's Herrschaft und der Haß seiner Gemah,
linn Fredegunde gegen Siegbert's wcsigothische Gemahluin Brun-
hilde steigerte die im merowingischen Königshause schon früher
hervorgetretene Wildheit und Grausamkeit noch mehr und veran-
laßt innere Kriege, durch welche Macht und Trotz der Großen
sich mehrten, bis Chilperich's Sohn Chlothar Ii. (st. 628) das
Reich 613 wieder vereinigte. Allein Abneigung der überwiegend
deutschen Austrasier gegen die mehr römischen Neustrier und
Burgunder nöthigte ihn, schon 622 jenen seinen Sohn Dago-
bert I. unter der Leitung des Hausmeiers Pippin's des Acl-
tern (oder von Landen) und des Bischofs Arnulfs von Metz
zum Könige zu geben.
Die Stelle der immer entnervtem, zum Theil schon im Kin-
desalter den Thron besteigenden Könige nimmt jetzt der Haus-
meter ein, durch dessen Amt sich bald die karolingische Familie
über jene erhob. Pippin der Mittlere (von Heristal), durch
seine Mutter Begga Enkel des altern Pippin's und durch seinen
Vater Ansegisel Enkel des Bischofs Arnulfs, Hausmeier und
Haupt des Adels in Austrasien, machte durch den Sieg bei Testri
687 auch Neustrien und Burgund von sich abhängig, beherrschte und
verwaltete das Reich mit großer Kraft, bezwang die aufrühreri-
schen Alemannen, Baiern, Bretagner und Aquitanier, bekämpfte
die Sachsen und machte die Friesen unter Ratbod abhängig. Ver-
geblich suchte nach seinem Tode (714) seine Wittwe Plcctrude
sein Amt dem Theodoald, dem Sohne seines bereits verstorbenen
Sohnes Grimoald's, durch Gefangenhaltung seines unächtcn Soh-
nes Karl's (Martel, st. 741) zu sichern; dieser entkam, wurde
vom austrasischen Adel als Haupt anerkannt, und erkämpfte sich