1835 -
Berlin
: Trautwein
- Autor: Schmidt, Ernst Alexander
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Lehranstalt, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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§. 1. Der erste Kreuzzug.
Vereinigung der nur zu Pferde den Kriegsdienst Leistenden, n<v
mentlich bei Kampfspielen, welche, schon frühen Ursprungs, sich
gegen 1100 zu regelmäßigen Turnieren gestalteten. Beschühung
der Wittwen und Waisen, Verehrung der Frauen, Wahrhaftig/
keit und Kampf für die Kirche und den Glauben gelobte der
Ritter, nachdem er als Edelknabe und Knappe gedient hatte, beim
Ritterschläge. Durch die Kreuzzüge entstanden insbesondere die
geistlichen Ritterorden, welche mit den Ritterverpflichtungen
die Mönchsgelübde der Armuth, Keuschheit und des Gehorsams
und die Verpflichtung, Pilger zu pflegen und zu schützen, ver/
banden und durch die Frömmigkeit der Zeit bald zahlreich und
reich begütert wurden. Der Orden der Johanniter oder Hos-
pitaliter ging aus einem, von Kaufleuten aus Amalfi um 1018
in Jerusalem für kranke Pilger gestifteten Kloster und Hospital
hervor, indem des lehtern Mitglieder nach dem ersten Kreuzzuge
zu einem besonder» Vereine zusammentraten, den Paschalis Ii.
1113 bestätigte, und der sich bald in Ritter, Priester und die-
nende Brüder theilte. Der Orden der Templer wurde 1118
durch die Vereinigung von neun französischen Rittern begründet
und 1128 von Honorius Ii. bestätigt. Die strenge und schwär-
merische Frömmigkeit der Zeit zeigte sich auch in der Reform
des verweltlichten Klosterwesens und in der Entstehung neuer
Mönchsorden von strengerer Regel*).
Anhang. Uebersicht der folgenden Kreuzzüge.
Der zweite Kreuzzug (ii47 —1119)/ veranlaßt durch den Ver-
lust Edessa's und unternommen von den Königen Konrad Iii. und
Ludwig vil., führte nur zur erfolglosen Belagerung von Damask;
der dritte (1189 — 1192), veranlaßt durch den Verlust Jerusalem's
(1187) und unternommen von Kaiser Friedrich l. und Philipp Ii.
August von Frankreich und Richard Löwenherz von England, be-
wirkte wegen des frühen Todes des ersten und der Eifersucht der
lehtern fast nur die Eroberung Akkon's. Der vierte (1202—i20ä),
*) Im Kloster Clugny entstand durch Herstellung (schon 910) und baldige
Schcirsung der Regel des Benedictinerordens die (erste) cluniacensische Congrc»
gation desselben; 1084 entstand der wegen seiner großen Strenge sich nicht
weit verbreitende Karts,auserordcn in Chartreuse bei Grenoble, 1098 durch
Schcirsung der Cluniacenserregel zu Citeaur der bald 2000 Klöster zählende
Cistercienserorken und 1122 zu Premonlre bei Laon der fast ebenso verbreitete
Prämonstratenserorden.
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