1835 -
Berlin
: Trautwein
- Autor: Schmidt, Ernst Alexander
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Lehranstalt, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
r
120 Vierte Periode. 1273 — 1402.
Behauptung ihrer Rechte tääo den preußischen Bund zu Marien-
werder schlossen und sich sogar 1454 unter den Schuh des polnischen
Königs Kasimir'ö Iii. begaben, welcher durch einen verheerenden Krieg
den Orden zwang, im Frieden zu Thorn (1466) ganz Westprcu-
ßen abzutreten und über Ostpreußen polnische Lehnshoheit anzuer-
kennen. Das Ordenshaupthaus wurde nach Königsberg verlegt, und
^»aus Geldmangel wurde unter dem Hochmeister Albrecht, drittem
Sohne Friedrich's von Ansbach, dem Schwertorden in Liefland, Esth-
land und Kurland 1520 die Wahl seines Heermeisters ganz überlassen.
§. 3. Die italienischen Staaten.
Die besonders bei der langobardischen Einwanderung von zahl,
reichen, auch vornehmen Familien bevölkerten venetianisehen
Inseln hatten sich 697, früher unter mehreren militärischen Tri,
bunen stehend, einen gemeinsamen Dux, Paulucius Anafestus,
gewählt und während des Bilderstrcits entzogen sie sich der Herr,
schaft der Griechen, wenn auch nicht der Verbindung mit den,
selben; durch ihre Lage zwischen dem westlichen und östlichen
Europa wurden sie bald ein Weltmarkt, während in ihren Be,
wohnern durch Kämpfe mit den slavischen Anwohnern des adria-
tischen Meeres, über welche früh in Dalmatien Eroberungen ge,
macht wurden, kriegerischer Geist genährt wurde. Durch den
vierten Kreuzzug gewannen die Venetianer griechische Inseln —
Candia durch Kauf von Bonifaz von Montferrat — und Kü,
stenstriche von Epirus bis nach dem schwarzen Meere und große
Erweiterung ihres Handels, welcher vornämlich nach jenem
Meere, Syrien, Nordafrika, der Lombardei und den Donauge-
genden ging. Schon 1256 entstand aus Handelseifersucht zwi,
sehen den Venetianern und den Genuesern (mit welchen
sie den Handel nach dem schwarzen Meere seit 1261 theilen muß,
ten) ein bis 1381 dauernder Krieg, in welchem noch 1379 die
Genueser, verbündet mit Franz Carrara von Padua und dem
Könige Ludwig von Ungarn, durch die Einnahme von Chioggia
Venedig selbst bedrohten, bis Victor Pisani 1380 ihnen dasselbe
wieder entriß, und welcher wegen beiderseitiger Erschöpfung durch
den Frieden von Turin 1381 beendet wurde, in welchem Venedig
Dalmatien an Ludwig überließ. Jedoch begann jetzt die glän,
zendste Zeit dieses Staates. Verbündet mit Johann Ga,
leazzo Visconti zur Vernichtung der carraresischen Herrschaft, ge,