Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 126

1835 - Berlin : Trautwein
126 Vierte Periode. 1273 — 1492. Krieg 1294 völlig; einen durch Schifferstreitigkeiten entstandenen Krieg mit Eduard I. von England benutzte er, diesem treu- loser Weise Guienne zu entreißen, und den mit demselben ven bündeten Grafen Veit von Flandern beraubte er seines Landes und der Freiheit; allein der Aufstand und ein großer Sieg der Flandrer (1302) nöthigte ihn, 1305 Veit's Sohn Robert als Grafen zu belehnen, und wegen seines Streites mit dem Pabste gab er 1303 Guienne dem Könige Eduard 1. zurück, zugleich seine Tochter Zsabella dem gleichnamigen Sohne desselben verlobend. Zn jenem Streite mit Bo ni facius Viii. (S. tz. 1. dieser Per.) berief er, um sich der allgemeinen Unterstützung seines Reiches zu versichern, 1302 und 1303 außer der Geistlichkeit und dem Adel auch Abgeordnete des Bürgerstandes zur Reichsversamm- lung; den Pabst Clemens V. zwang er, auf dem Concil zu Vienne 1312 den Orden der Templer aufzuheben, dessen Selbständig- keit und Reichthum seine Herrsch- und Habsucht gereizt und des- sen bei manchen Mitgliedern vorhandene Irrlehren und theilweise Sittenlosigkeit ihm schon seit 1307 Vorwand zu grausamer Ver- folgung gegeben hatte. Allgemeine Gahrung nöthigte den ältesten seiner drei Söhne, seinen Nachfolger Ludwigx. (1314—1316), dem Adel und der Geistlichkeit das Entrissene zurückzugeben. Die- sem folgte in Navarra seine Tochter Johanna; in Frankreich wurde sein Bruder Philipp V. (1316—1322) anerkannt und 1317 von den Neichsständen (mit unpassender Berücksichtigung des salischen Gesetzbuchs) das weibliche Geschlecht von der Thron- folge ausgeschlossen, und mit dem Tode des dritten Bruders, Karl's Iv. (1322 — 1328) erlosch der Mannsstamm der graden Linie der Capetinger. Das Haus Valois bestieg jetzt mit dem Sohne des er- wähnten Karl's von Valois, Philipp Vi. (1328 — 1350), den Thron. Erst nach mehreren Jahren nahm diesen, aufgercizt von dem wegen Urkundenverfälschung verbannten Robert von Artois, Grafen von Beaumont, Eduard Iii., als Enkel Philipp'siv., in Anspruch, begann, auch verbündet mit den damals vom genter großen Vasallen und andere angesehene Männer zu Nathe. Das Münzrecht, bisher im Belitz von mehr als achtzig Herrn, kaufte er vielen ab und entriß er andern, und die von ihm in Anspruch genommene Münzgcsetzgebung miß- brauchte er zu sehr häufigen und drückenden allgemeinen Mnnzveränderungen; auch begann er außerhalb seiner Domänen Steuern zu erheben.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer