1835 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Beck, Joseph
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Unterrichtsanstalt
- Geschlecht (WdK): Jungen
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heiligen Kriegen. Die Phocier hatten nämlich ein dem
Apollo heiliges Land angebaut und wurden dafür von den Am-
phiktyonen mit der Acht belegt, die zu vollziehen die T heb an er
beauftragt wurden. Diese nun, im Kriege mit den Phociern
bedrängt, riefen Philipp von Macedonien zu Hilfe. Philipp
besiegte die Phocier, nahm mehre griechische Städte durch Ge-
walt, List und Bestechung für sich hinweg, und ward selbst Mitglied
der Amphiktyonen. Umsonst warnte in feurigen Reden der edle
Demosthenes zu Athen. Zu spät merkten die Griechen die ehr-
geizigen Pläne des heuchlerischen Königs. Sie vereinigten sich gegen
ihn, wurden aber bei Chäronea 338 von der unwiderstehlichen
makedonischen Phalanx geschlagen. Griechenlands Freiheit war
dahin. Philipp ward zum Oberfeldherrn der Griechen zu einem
Rache- und Eroberungskriege gegen die Perser erwählt. Aber
während der Zurüstungen wurde er ermordet, 336. Sein Sohn
war Alexander der Große.
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Alexander der Große.
Alexander, seiner Kriegsthaten wegen der Große genannt,
356 geboren und von Aristoteles erzogen, den er wie einen zwei-
ten Vater liebte, weil er die Kunst zu leben von ihm gelernt habe,
führte rasch aus, was sein Vater Philipp gegründet. Nachdem
er die Befreiungsversuche unterworfener Völker bei seiner Thronbe-
steigung unterdrückt und zumal an Theben hart bestraft hatte, setzte
er 334 mit kaum 40,000 Mann über den Hellespon t, schlug am
Fluße Granikus in Kleinasien die Perser, dann bei Jssus in
Cilicien (333) ihren König Darius Codomannus selbst, dessen
Mutter und Gemahlinn hier gefangen wurden. Darauf eroberte er
nach hartnäckiger ^monatlicher Belagerung das reiche Tyrus, und
mit leichter Mühe Ägypten, wo er an einer Mündung des Nils
Alexandria gründete (332), das durch seine glückliche Lage bald
der Mittelpunkt des Welthandels und Hauptsi'tz der Gelehrsamkeit
wurde. Von Ägypten aus drang Alexander in das Innere Asiens
vor und schlug dort bei Arb ela (331) die persische Hauptmacht.
Darius ward auf der Flucht von dem Verräther B esssus getödtet.
So siel das ganze persische Reich in Alexanders Hände, der nun
auch bis über den Indus siegreich vordrang; hier aber nöthigten
ihn seine Macedonier zur Rückkehr. Babylon wählte er zur Re-
sidenz seines Weltreiches, durch welches Asien und Europa durch
Einheit der Sitten und Regierung verbunden werden sollten. Aber
Alexanders große Seele, sonst edel und milde, und für alles Erha-
bene begeistert, ward durch das ungewöhnliche Glück verderbt; Jäh-
zorn und Trunkenheit verleiteten ihn selbst zur Grausamkeit (Ermor-
dung seines Freundes Klitus); Schwelgerei, Trinksucht und Üppigkeit
wurden wenigstens in seiner Umgebung herrschend. So starb er plötzlich