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1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Unterrichtsanstalten - S. 119

1835 - Hannover : Hahn
119 Volk seit Ertheilung der sogenannten Magna Charta (1215) be- saß, in Allem mit launenhafter Willkür verfuhr. Der König schrieb gegen Luther ein Buch, und erhielt dafür den Titel: »Verthei- diger des Glaubens.« Als ihn aber der Papst von seiner Ge- mahlinn nicht scheiden wollte, so brach er zürnend mit Rom, erklärte sich für das Oberhaupt der englischen Kirche, hob die Klöster auf und zog viele Kirchengüter ein. Die Reformation wurde aber erst unter seinen Kindern, die er von mehren Gemahlinnen, die er nach einander wieder verstieß und von denen er zwei sogar enthaupten ließ, hatte, vollendet; nämlich unter seinem Sohne Eduard Vi. (1547 — 1553), und nach der kurzen Regierung der katholisch-gesinnten Maria, unter seiner ausgezeichneten Tochter, der Königinn Elisabeth (1558 —1603). Es stellten sich nach und nach drei Religionsparteien neben einander auf: die anglicanische oder hohe Kirche, mit Bischöfen; dann die strengen Resormirten als Pu- ritaner oder Presbyterianer, die besonders in Schottland herr- schend wurden; die Katholiken vorzüglich zahlreich, bald aber auch schrecklich gedrückt in Irland. Übrigens herrschte die Königinn Elisabeth mit vieler Klugheit und Umsicht; sie belebte den Gewerbfleiß, den Handel und den Ent- deckungsgeist ihres Volkes und trug dadurch viel rur jetzigen Größe Englands bei. Unter ihr ward die bald so mächtige und reiche oftindische Handelsgesellschaft, und in Nordamerika die erste englische Kolonie gegründet. 8- 87. Das Haus Stuart. Die englische Revolution. Das durch Unglück ausgezeichnete Haus Stuart regierte seit 1371 in Schottland. Die Schotten, ernsten Charakters und sehr eifrige Presbyterianer mußten bald mit ihrer schönen aber leidenschaftlichen Königinn Maria Stuart, die mit Liebe an dem ererbten katholi- schen Glauben hing, in Widerspruch gerathen. Sie erhoben sich wi- der dieselbe und nöthigten sie zur Flucht zu der Königinn Elisabeth von England (1568). Diese, statt ihrer Verwandten Schutz zu ge- währen, hielt vielmehr die unglückliche Fürstinn in langer Haft, und ließ sie endlich, des Hochverraths beschuldigt, sogar hinrichten (1587) — zum ewigen Schandfleck in dem Charakter der sonst so verdienten Königinn Elisabeth. Doch mußte diese nach dem Willen des Par- laments den Sohn der Hingerichteten Maria, den König von Schott- land, Jakob Vi., zu ihrem Nachfolger erklären. Dieser vereinigte nun als Jakobi. 1603, wo Elisabeth starb, Schottland mit Eng- land unter dem Namen Großbritannien. Aber das neue Königshaus der Stuarts (1603—1714) stand bald durch seine ererbte Liebe zum Katholicismus und Hinneigung 9*
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