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1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Unterrichtsanstalten - S. 138

1835 - Hannover : Hahn
138 bereits über Bestimmung der Gränzen ihrer Besitzungen in Nord- amerika in Streit miteinander gerathen. Mit Friedrich hielten's ferner der Herzog von Braunschweig und der Landgraf von Hessen. So standen sich in Europa zwei große feindliche Verbindungen entgegen und d>r blutige siebenjährige Krieg (1756 —1763, der dritte schlesische) begann. Denn kaum hatte Friedrich von der feindlichen Verbindung gegen ihn sichere Nachricht erhalten, so fiel er unvermuthet ohne alle Kriegserklärung mit hunderttausend Mann in wachsen ein (Aug. 1756), eroberte Dresden, und nahm dach überraschte sächsische Heer bei Pirna gefangen. (1757.) Jetzt erklärte auch der teutsche Reichstag wegen Ver- letzung des Landfriedens den Krieg gegen Friedrich; dieser schien verloren, denn von allen Seiten rückten seine Feinde mit überlegenen Heeren gegen ihn heran. Aber Friedrich entwickelte nun eine Thätigkeit und Feldherrngröße, die selbst seine Feinde, deren Unternehmungen ohne Übereinstimmung und oft von Männern ohne alle Fähigkeit geleitet wurden, in Erstaunen setzten. Fried- rich war mit dem Hauptheere in Böhmen eingefallen und schlug (am 6. Mai) bei Prag die Ostreicher, wurde aber selbst von Daun (am 18. Jun.) bei C oll in geschlagen, und mußte nach Schlesien zurück. Von hieraus zog Friedrich nach Sachsen, wohin das teutsche Reichsheer und die Franzosen, aber unter höchst unfähigen Führern, bereits^vorgedrungen waren. Mit leichter Mühe zerstäubte er das dreifach überlegene Heer bei Roßbach (5. Nov.), eilte dann nach Schlesien zurück, wo die Ostreicher eingedrungen waren und bereitsbreslau erobert hatten, und schlug sie in einer höchst merk- würdigen Schlacht bei Leuthen (6. Dez.). Im Jahre 1758 zog Friedrich gegen die Russen, die in die Mark vorgedrungen waren und Alles schrecklich verwüsteten. Fried- rich rächte sich an den Russen durch die blutige Schlacht bei Zorn- d orf (25.Aug), und eilte dann nach Sachsen, um Dresden zu ent- setzen, das Daun belagerte. Aber dieser überfiel den sichern König in seinem Lager bei Hochkirch (14. Okt.), und zwang ihn nach großem Verluste zum Rückzüge nach Schlesien. Glücklicher Weise hielt um diese Zeit der Herzog Ferdinand von Braun schweig der Reichsarmee und den Franzosen die Wagschale und drängte sie gegen den Rhein zurück. Auch im folgenden Jahre (1759) war Friedrich äußerst un- glücklich, zumal bei Kunersdorf an der Oder (12. Aug.), wo Laudon, der tüchtigste der östreichischen Generale, im Vereine mit den Russen ihm eine so schreckliche Niederlage beibrachte, daß Alles verloren schien. Doch Friedrich verzagte nicht; sein ausdauernder Muth und sein überlegener Geist errangen bald neue Vortheile, so bei Liegnitz (15. Aug. 1760) über Laudon, und bei Torgau (3. Nov.) über Daun. Den größten brachte ihm aber der Tod der Kaiserin» Elisabeth von Rußland (5. Jan. 1762). Denn ihr Nach-
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