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1. Die alte Geschichte - S. 143

1872 - Münster : Coppenrath
143 rollten die Augen, es strubte sich das Haar. Mit Gewalt muten die Priester sie halten. Die einzelnen Worte, die sie in diesem frchterlichen Zustande, den man fr eine gttliche Begeisterung hielt, ausrief, wurden von den Priestern sorgfltig aufgezeichnet, und hieraus eine Antwort fr den Fragenden zusammengesetzt. In der Regel ging diese Antwort wirklich in Erfllung; denn die Priester waren klug genug, sich zuvor nach allen Umstnden des Fragenden genau zu erkundigen, um hiernach die richtige Entscheidung treffen zu knnen. In zweifelhaften Fllen aber wurden absichtlich dunkele Antworten gegeben, die eine dem Ergebnisse geme Deutung zulieen; und derblinden Mideu-tung des Fragers selbst die Schuld zugeschoben, wenn er sich der Nichterfllung beschwerte. Ein auffallendes Beispiel hier-von fanden wir frher beim Könige Crsus. Lange hielt sich das Ansehen der Orakel. Mit der steigenden Bildung der Grie-chen aber schwand auch ihr Zauber, und unbemerkt hrte mit dem Untergange der griechischen Freiheit ihre Thtigkeit auf. 2) Die Amphiktyonien. Auch diese standen mit der Religion in enger Verbindung. Schon in uralter Zeit finden wir in Griechenland mehre von Nachbarvlkern eines Tempels oder Heiligthums geschlossene Vereine, Amphiktyonien genannt, zur gemeinsamen Feier gewisser Feste und zur Erhaltung und Beschtzung gewisser Tempel. Durch eine solche religise Fest-gemeinschaft wurde auch ein engeres politisches Band um die verbundenen Gemeinden geschlossen. Zu den berhmteren Am-phiktyonien gehrten die auf der Insel Kalaurla bei dem Tempel des Poseidon, und auf De los zu Ehren des Apollo. Die berhmteste von allen aber war die zu Delphi, welche deshalb auch vorzugsweise der Amphiktyouenbund*) ge-nannt wird. Der Hauptzweck desselben war die Beschtzung des berhmten Apollotempels zu Delphi. Anfangs gehrten dazu *) Der griechische Name Amphiktvonen" bedeutet so viel als Anwoh-ncr oder Nachbarn; denn von solchen war dieser Bund ursprnglich ans-gegangen. Die Sage aber fhrte den Ursprung ans Amphiktyon, einen angeblichen Sohn des Deukalion, zurck. I
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