Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1872 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 30
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
1
289
gewesen sind?" Er redete noch lange so fort, und als er geendet hatte, entlie der Senat den Cyneas, mit der Weisung: es sei nicht eher an Frieden zu denken, als Pyrrhus Italien verlassen habe. Er meldete dies seinem Könige und setzte voll Erstaunen hinzu: Der Senat schien mir eine ehrwrdige Ver-sammlung von Knigen zu sein, und das Volk noch zahlreicher und kriegslustiger als zuvor!"
Pyrrhus hatte bald Gelegenheit, sich selbst hiervon zu ber-zeugen. Die Rmer schickten wegen Auslsung der Gefangenen eine Gesandtschaft an ihn. An der Spitze derselben stand der alte, ehrwrdige Senator Fabricius. Dieser lebte zufrieden in der grten Armuth, wenngleich er schon die hchsten Stellen im Staate bekleidet hatte. Sein ganzes Silbergeschirr bestand aus einem einzigen kleinen Becher. Der Senat selbst bernahm die Ausstattung seiner Tchter aus dem Staatsschtze. Pyrrhus empfing den edelen Gesandten mit aller Achtung und bot ihm als Zeichen der Freundschaft und des Wohlwollens reiche Geschenke an. Vergebens; er nahm sie nicht. Des Tages darauf wollte der König die Unerschrockenheit des Mannes, von der er so vieles gehrt hatte, auf die Probe stellen. Er lie in dem Zelte, in welchem er sich mit ihm allein unterreden wollte, seinen grten Elephanten heimlich hinter einen Vorhang stellen. Fabricius erschien und stellte sich gerade mit dem Rcken gegen den Vor-hang. Auf ein gegebenes Zeichen ward dieser weggezogen und siehe! das Ungeheuer streckte mit einem furchtbaren Gebrlle seinen Rssel der Lnge nach der den Kopf des Fabricius hin. Ganz gelassen wendete sich dieser um und sagte lchelnd zum Pyrrhus: So wenig mich gestern dein Geld gereizt hat, so wenig schreckt mich heute dein Elephant!" Pyrrhus gericth in Erstaunen der diesen heldenmthigen Mann. Er wnschte Frieden mit einem Volke, an dessen Spitze solche Männer stan-den. Darum schlug er auch die Auslsung der Gefangenen ab, dagegen bot er noch einmal den Frieden an und gab zugleich allen Gefangenen die Erlaubui, mit den Gesandten nach Rom
; Mclter's Wcltgesch. I. 30. Aufl. 19
I