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1. Die alte Geschichte - S. 303

1872 - Münster : Coppenrath
303 male ein ganzes Heer setzen, Menschen, Pferde, Elephanten, Wagen und G?pck, und das gerade in der kalten Herbstzeit, wo alles um so schrecklicher war, zumal fr die an die Gluth-sonne Afrikas und Spaniens gewohnten Krieger. Betroffen stand das Heer vor den Alpen. Sie zu der-1 steigen, schien unmglich. Nur Hannibal zagte nicht. Er ver-| sammelte seine Soldaten um sich und hielt an sie eine krftige, ermunternde Rede, die allen Unmuth entfernte. Sie fingen ge-troft an, mit ihm hinanzuklettern. Aber kaum waren sie etwas hher gekommen, da begann erst recht das Elend. Sie konnten auf den glatten Eismassen keinen festen Fu fassen; bald glitt der eine, bald der andere aus und strzte jhlings den Berg hinunter. Bald meinten sie, aus festen Boden zu treten; aber siehe, es ist nur leichter Schnee, oben der einer Felsenklippe zusammengefroren, unten der Abgrund, in welchen die Unglcklichen strzen. Dann fllt ein Elephant, dann rollt ein Wagen zurck und reit Alles hinter sich mit fort in's Verderben. 1 Dazu strzen die wilden Bewohner aus den Schluchten und Hhlen hervor und berfallen die mden Kletternden. Verzweiflung sah man auf allen Gesichtern. Hannibal sprach berall I seinen mden Soldaten Muth ein: Bald haben wir die Spitze erreicht, bergunter wird es besser gehen!" Nach tausend Mhseligkeiten hatten sie endlich diese erreicht und standen oben auf dem Cenis. Hier, in diesen luftigen Schneegefilden, lie er seine ausgehungerten und fast erstarrten Soldaten ausruhen. Von den eisigen Wolkenhhen hinab zeigte er ihnen in weiter 1 Ferne die sonnenhellen Fluren des schnen Italiens. Da be-kam das Heer frischen Muth und sing getrost an hinabzusteigen. Aber die Schwierigkeiten hierbei waren fast noch grer. Sie konnten sich auf dem glatten, abschssigen Boden gar nicht halten. Jeder Tritt war unsicher, war lebensgefhrlich. Jeden Augenblick sah man neues Unglck. Endlich, nach Verlauf von fnfzehn schrecklichen Tagen, hatten die bleichen Krieger die Ebene Italiens erreicht.
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