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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 39

1840 - Münster : Coppenrath
39 Wahrend er nämlich in Afrika so rühmlich für die gemein- schaftliche Sache der Christenheit kämpfte, pflog sein Nebenbuhler, der König Franz, die innigste Verbindung gerade mit dem größten Feinde der Christenheit, dem türkischen Sultan, und munterte ihn aus, in Ungarn und Deutschland einzufallen. Auch die Prote- stanten in Deutschland suchte er gegen den Kaiser aufzuwiegeln und stellte sich deshalb, als ob ec ganz ihre Religionsansichten theile. Jedoch diese traueten dem falschen Ausländer nicht, der ihre Glaubensgenossen in Frankreich auf das heftigste verfolgte; und sie konnten nur einen Monarchen verachten, welcher, der aller- christlichste genannt, mit dem türkischen Sultan gegen das Ober- haupt der Christenheit und den Beschützer der von ihm selbst ver- ehrten römischen Kirche, sich förmlich verband. Nur Mailand war der Zielpunkt seines Strebens, und kein Mittel schien ihm zu un- heilig, dieses Land dem Kaiser zu entreißen. Im Jahre 1536 sing er deshalb einen neuen Krieg an. Karl, der seinen heim- tückischen Gegner nicht aus den Augen gelassen hatte, flog schnell aus Afrika herbei und siel in Frankreich ein. Schon war er bis Marseille siegreich vorgedrungen, als er nach vergeblicher zwei- monatlicher Belagerung aus Mangel an Lebensmitteln und wegen Krankheiten in seinem Heere, sich -mit Verlust über die Alpen zurückziehen mußte. Durch Vermittelung des Papstes kam 1538 zu Nizza ein zehnjähriger Waffenstillstand zu Stande. Der französiche König, welcher sich mit der Hoffnung schmeichelte, daß er doch am Ende Mailand vom Kaiser erhalten würde, überhäufte ihn deshalb von nun an mit Gunstbezeigungen aller Art. Als Karl aber desungeachtet zwei Jahre nachher Mailand seinem Sohne Philipp gab, da entbrannte der Zorn des getäuschten Kö- niges von neuem. Ungewarnt durch sein früheres Unglück wollte er die Waffen noch einmal entscheiden lassen und wartete hiefüc nur den günstigsten Augenblick ab. Dieser kam bald. Im Jahre 1541 unternahm Karl eine zweite Fahrt nach Afrika. Dieses Mal ging der Zug gegen Algier, um den ver- wegenen Haradin, der nicht aufhörte, die spanischen Küsten zu be- unruhigen, in seinem neuen Schlupfwinkel aufzusuchen. Andreas
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