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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 51

1840 - Münster : Coppenrath
- '-~mp—7-----------—; '-------- •—------------'T — 51 — Kranach die Gefangenschaft freiwillig getheilt und durch seine Gesellschaft sehr erleichtert hatte) seiner Haft und entkam, in einer Sanfte getragen, nur von wenigen Dienern begleitet, mitten in der Finsterniß einer stürmischen Nacht, die nur durch vorgetragene Fackeln dürftig erhellt ward, über steile Felsen und Klippen von Jnspruck nach Villach in Karnthen. Welch' mannigfaltige Ge-, fühle mußten in dieser Nacht sich seiner Seele bemächtigen! Er, .der mächtigste Herrscher der Erde, von dessen Waffenthaten drei Welttheile Zeugen waren, den noch jüngst Fürsten fußfällig um Gnade gestehet hatten, floh jetzt einsam und verlassen, wie ein aufgescheuchtes Wild, über unwegsame Pfade, vor einem deutschen Fürsten, den er selbst aus dem Staube gehoben hatte! Nur eine Meuterei in Mocitzen's Heer konnte ihn vor Gefangenschaft retten. Dieser Unfall sank tief in das Gemüth des alternden Kai- sers. Von nun an gab er die Hoffnung auf, den Religionszwie- spalt auf irgend einem Wege zu beschwichtigen. Darum bot er die Hand zum Frieden mit den Abtrünnigen, vorzüglich damit er mit ungetheilter Macht wider den schlimmsten Reichsfeind, die Franzosen, ziehe. In Passau, unter der Vermittelung des römi- schen Königes Ferdinand, wurde am 2. August 1552 der Ver- trag geschlossen, welcher den Protestanten Religionsfreiheit ge- währte. Auch der Landgraf Philipp erhielt seine Freiheit wieder; der Kurfürst hatte sie bereits am 14. Mai erhalten. Jedoch blieb noch Manches zu bestimmen übrig, was der nächste Reichstag vervollständigen sollte. Der kranke und tiefgebeugte Kaiser, in vier Kriegen Sieger gegen das übermüthige Frankreich, mußte"- zum fünftenmal jetzt gegen Franzen's jugendlichen Sohn, Heinrich Ii., die Rüstung nehmen, um ihm die widerrechtlichen Eroberungen zu entreißen und so Deutschlands Ehre und Sicherheit zu retten. Allein trotz dreier Feldzüge, von 1552 bis 1555, gelang ihm dieses nicht, weil die Franzosen, eine offene Schlacht vermeidend, auf die Vertheidigung der Festungen sich beschränkten. Am Ende dieses fruchtlosen Krie- ges, im Jahre 1555, kam der, in Passau verabredete, Reli- gionsfrieden in Augsburg zu Stande, in welchem den Prote- 4 * ^ j*..
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