1840 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Orten Manche zu dem Glauben der alten Kirche zurück-
kehrten.
Der Kaiser Ferdinand I. starb im Jahre 1564. Sein
Hauptstreben, die gegenseitige Erbitterung der Gemächer nicht zu
einem gewaltsamen Ausbruche kommen zu lassen, sondern den
Frieden im Reiche zu erhalten, hat er erreicht. Darum nahm er
auch die Achtung und Liebe beider Religionsparteien mit sich in's
Grab. — Auf ihn folgte sein Sohn Maximilian Ii. Ob-
gleich dieser mit ganzer Seele dem katholischen Glauben ergeben
war, so beobachtete er doch dieselbe Milde und dieselbe Duldsam-
keit, durch welche auch sein Vater den Frieden erhalten hatte;
auch war er weit entfernt, den immer wachsenden Zwiespalt der
Protestanten unter einander zu.seinem Vortheile zu benutzen. Er
erklärte, es sei seine feste Überzeugung, daß Gott allein die Herr-
schaft über die Gewissen zukomme. So nachsichtlich er hinsicht-
lich der Religionsmeinungen sich bewies, so viel Strenge zeigte er
aber, als in diesen stürmisch bewegten Zeiten das alte Faustrecht
wieder erwachte. Er ließ die Anstifter der Empörung martervoll
hinrichten. Der Kaiser starb plötzlich auf dem Reichstage zu
Regensburg, den die stets erneuerten Feindseligkeiten der Türken
veranlaßt -hatten, im Jahre 1576.
18. Rudolf Ii. 1576— 1612. - Mathias.
1612—1619
Mit vielen wissenschaftlichen Kenntnissen ausgerüstet, bestieg
Rudolf, Maximilian's Ii. ältester Sohn, den Kaiserthron, aber
er täuschte die Hoffnungen, die man von ihm gehegt hatte. Er
- fand nur in der stillen Pflege der Wissenschaften seine Freude,
dagegen ekelten ihn die Pflichten seines Berufes an. Ec beschäf-
tigte sich lieber mit der Beobachtung der Gestirne und mit der
Kunst, Gold zu machen. Keppler, Tycho de Brahe und andere
berühmte Gelehrte waren seine täglichen Gesellschafter. In ruhi-
gen friedlichen Zeiten und unter der Leitung besserer Menschen,