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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 118

1840 - Münster : Coppenrath
( — 118 — sie austheilen. Dann ging er selbst in die Kirche und ließ einen feierlichen Lobgesang, unter dem Abfeuern der Kanonen, absingen. An den Kaiser schrieb er mit inniger Selbstzufriedenheit: „Seit Tro;as und Jerusalems Zerstörung sei kein ähnlicher Sieg er- fochten worden!" Aber noch in demselben Jahre ward das Schick- sal der Stadt schrecklich an ihm gerächt. 32. Gustav Adolf gegen Tilly. Schlacht bei Brektenfeld am 7. September 1631. Lilly wandte sich nach Sachsen, um den Kurfürsten wegen des Leipziger Bündnisses zu züchtigen. Er bemächtigte sich der Städte Halle, Eisleben, Merseburg, Naumburg, Zeitz, Weißenfels und legte ihnen unerschwingliche Steuern auf. Nun bereuete der Kurfürst, das Bündniß mit den Schweden nicht angenommen zu haben. Die Angst trieb ihn, dieses jetzt selbst anzutragen. Er schickte in aller Eile Gesandte zum Könige und ließ ihn flehent- lichst um Freundschaft und Hülfe bitten. Dieser empfing die Gesandten mit scheinbarer Kalte; er ließ sich lange bitten und machte endlich die harten Bedingungen: der Kurfürst solle ihm Wittenberg einraumen, einen dreimonatlichen Sold für seine Trup- pen zahlen, ihm seinen ältesten Sohn als Geißel schicken und alle seine schlechten Rathgeber zur Bestrafung ausliefern. Der geang- stigte Kurfürst war zu Allem bereit. „Nicht nur Wittenberg — schrie er — sondern ganz Sachsen soll er zum Unterpfande haben, nicht nur einen Prinzen, sondern meine ganze Familie, ja mich selbst will ich ihm als Geißel geben, und alle Verrather, die er mir anzeigt, sollen bestraft werden." Den König rührte die Angst und Verlegenheit des schwachen Mannes. Er stand großmüthig ab von allen seinen Forderungen. Ein monatlicher Sold für seine Truppen war alles, was er annahm. Das Bündniß wurde un- gesäumt abgeschlossen, und das sächsische Heer mit dem schwedischen vereiniget. Tilly hatte sich eben der Stadt Leipzig bemächtigt, als das sächsische und schwedische Bundesheer gegen ihn anzog. Bei dem
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