1840 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
(
— 118 —
sie austheilen. Dann ging er selbst in die Kirche und ließ einen
feierlichen Lobgesang, unter dem Abfeuern der Kanonen, absingen.
An den Kaiser schrieb er mit inniger Selbstzufriedenheit: „Seit
Tro;as und Jerusalems Zerstörung sei kein ähnlicher Sieg er-
fochten worden!" Aber noch in demselben Jahre ward das Schick-
sal der Stadt schrecklich an ihm gerächt.
32. Gustav Adolf gegen Tilly.
Schlacht bei Brektenfeld am 7. September 1631.
Lilly wandte sich nach Sachsen, um den Kurfürsten wegen
des Leipziger Bündnisses zu züchtigen. Er bemächtigte sich der
Städte Halle, Eisleben, Merseburg, Naumburg, Zeitz, Weißenfels
und legte ihnen unerschwingliche Steuern auf. Nun bereuete der
Kurfürst, das Bündniß mit den Schweden nicht angenommen zu
haben. Die Angst trieb ihn, dieses jetzt selbst anzutragen. Er
schickte in aller Eile Gesandte zum Könige und ließ ihn flehent-
lichst um Freundschaft und Hülfe bitten. Dieser empfing die
Gesandten mit scheinbarer Kalte; er ließ sich lange bitten und
machte endlich die harten Bedingungen: der Kurfürst solle ihm
Wittenberg einraumen, einen dreimonatlichen Sold für seine Trup-
pen zahlen, ihm seinen ältesten Sohn als Geißel schicken und alle
seine schlechten Rathgeber zur Bestrafung ausliefern. Der geang-
stigte Kurfürst war zu Allem bereit. „Nicht nur Wittenberg —
schrie er — sondern ganz Sachsen soll er zum Unterpfande haben,
nicht nur einen Prinzen, sondern meine ganze Familie, ja mich
selbst will ich ihm als Geißel geben, und alle Verrather, die er
mir anzeigt, sollen bestraft werden." Den König rührte die Angst
und Verlegenheit des schwachen Mannes. Er stand großmüthig
ab von allen seinen Forderungen. Ein monatlicher Sold für seine
Truppen war alles, was er annahm. Das Bündniß wurde un-
gesäumt abgeschlossen, und das sächsische Heer mit dem schwedischen
vereiniget.
Tilly hatte sich eben der Stadt Leipzig bemächtigt, als das
sächsische und schwedische Bundesheer gegen ihn anzog. Bei dem