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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 169

1840 - Münster : Coppenrath
169 hundert siebenzrg Kanonm, die Fahne des Propheten, fünfzehntau- send Gezelte, unter diesen auch das des Kara Mustapha mit großen Schätzen, wurden eine Beute der Sieger. Frohlockend eilten die Wiener Bürger, nach zwei schrecklichen Monaten, unter dem Geläute aller Glocken und dem Donner der Kanonen, aus den Thoren, über die Walle in das Lager hinaus. Das allge- meine Zujauchzen, das Gedränge um den Polenkönig, vor Ent- zücken seine Hand, seine Stiefeln, seinen Mantel zu küssen, wurde beinahe lebensgefährlich. Ec selbst schrieb hierüber seiner Gattin: „Ich mußte lange mit dem Wessir fechten, che der linke Flügel mir zu Hülfe kam. Da waren um mich her der Kurfürst von Baiern, der Fürst von Waldeck und viele andere Reichsfürsten, die mich umhalsten und küßten. Die Heerführer faßten mich bei den Händen und Füßen, die übrigen Obersten mit ihren Regi- mentern riefen mir zu: Unser brave König! Heute Morgen kam der Kurfürst von Sachsen nebst dem Herzoge von Lothringen zu mir. Endlich kam auch der wienerische Statthalter, Graf von Starhemberg, mit vielem Volke, hohen und niederen Standes mir entgegen. Jeder hat mich geherzt, geküßt und seinen Er- löser genannt. Auf der Straße erhob sich ein Iubelgeschrei: Es lebe der König! Als ich nach der Tafel wieder hinaus in's Lager ritt, begleitete mich das Volk mit ausgehobenen Händen bis zum Thore hinaus. Für-den uns gesandten höchst vortrefflichen Sieg sei dem Höchsten Lob, Preis und Dank gesagt in Ewigkeit!" So wurde die Kaiserstadt zum allgemeinen Jubel von Deutschland, aber zum größten Mißvergnügen des Königes von Frankreich, gerettet. Vasd darauf, am 25- December, wurde Kara Mustapha, der durch wiederholte Niederlagen in'die Ungnade seines Herren gefallen war, zu Belgrad erdrosselt. Spater, nach der Eroberung dieser Stadt, schickte der Herzog von Lothringen den Kopf des Großwessirs nach Wien. Hier wird er, nebst der rothen seidenen Schnur, noch bis auf diesen Tag aufoewahrt. Der Türkenkrieg war indeß mit jener Niederlage nicht beem digt, sondern dauerte noch fünfzehn Jahre fort. Der Kaiser blieb Sieger; denn nie standen trefflichere Feldherren an der Spitze
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