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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 174

1840 - Münster : Coppenrath
\ — 174 — trat Vendome, und nun stand in Italien die Glücksschale wieder gleich, neigte sich aber bald nachher auf die Seite der Franzosen, die mit Übermacht heranrückten, da hingegen Eugen keine Unterstützung vom Kaiser an sich ziehen konnte. Denn in Deutschland wurde der Kaiser selbst von seinen Feinden hart be- drängt. Hier hatte der Kurfürst von Baiern bereits Ulm er- obert und breitete sich in Schwaben aus. Im folgenden Jahre 1703 drang er sogar in Tyrol ein, wahrend ein französisches Heer unter dem tapfern Villars Baiern deckte. Sein Plan war, nach Italien überzusetzen, dort den langsam heranziehenden Franzosen unter Vendome die Hand zu bieten und alsdann ver- einigt gerades Weges auf Wien loszugehen. Schon waren Kuf- stein, Jnspruck nebst mehren Platzen in baierschen Händen; schon wollte der Kurfürst über den Brenner ziehen: da aber standen die ihrem Kaiserhause stets getreuen Tyrolec auf. Von einem muthi- gen Amtmanne, Martin Sterzinger, angeführt, griffen die Tyroler Scharfschützen auf schroffen Höhen und in Engpässen die heranziehenden Baiern auf und schossen eine große Menge nieder. Beinahe hatte auch der Kurfürst selbst hier sein Grab gefunden. Ein auf ihn lauernder Schütze erschoß an seiner Seite den Grafen Arko, den er wegen seiner reichen Kleidung für den Kurfürsten selbst hielt. Mit großem Verluste floh dieser schleunigst in sein Land zurück und vereinigte sich wieder mit Villars. Jetzt griffen diese beiden das östreichische Heer bei Hochstadt an und schlugen es in die Flucht, 1703. Kaum hatte Malrborough die Nachricht dieses Unglückes erhalten, als er sogleich aus den Niederlanden, wo er unterdessen eine Festung nach der anderen erobert hatte, nach Süddeutschland aufbrach, um den hart bedrängten Ostreichern Hülfe zu leisten. Im Juni 1704 vereinigte er sich bei Ulm mit dem Prinzen Ludwig von Baden und erstürmte die bairisch- französischen Verschanzungen auf dem Schellenberg bei Donauwerth, welche den Übergang über die Donau hindern sollten. Der Kurfürst von Baiern fand es jetzt für rathsam, sich in Friedensunterhandlungen einzulassen. Schon war er im Be- griff, auf sie einzugehen, als plötzlich die Nachricht einlief, der
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