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1840 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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feinem siegreichen Heere gegen ihn selbst in vollem Anzuge. Der
Ezar erbot sich zum Frieden; Kurl aber, stolz auf sein Glück,
ließ ihm die Antwort überbcingen: nur in Moskau werde er ihm
die Bedingungen vorschreiben. Da rief Peter voll Selbstgefühl
aus: „Mein Bruder Karl will den Alexander spielen; er wird
aber an mir keinen Darius finden." Diese Worte gingen in '
Erfüllung. . Karl trat mit den aufrührerischen Kosaken in der
Ukraine in Verbindung und belagerte die Stadt Pultawa, um
sich der dasigen Magazine zu bemächtigen. Mit einem Heere
von siebenzigtausend Mann eilte Peter zum Entsätze herbei und
schlug am 8. Juli 1709 *) unter den Mauern der Stadt das
aus neunzehntausend Mann bestehende schwedische Heer so gänz-
lich, daß der verwundete König nur mit Noth, unter unsäglichen
Mühseligkeiten und Gefahren, sich auf das türkische Gebiet nach
Bender rettete. Durch diese Schlacht gingen alle Früchte seiner
früheren Siege wieder verloren. Auch der Kurfürst von Sachsen
nahm sogleich sein Königreich Polen wieder in Besitz.
Der Sultan Achmed Iii. nahm den Flüchtling gastfreund-
lich auf und erklärte auf dessen Anstiften dem russischen Ezar den
Krieg. Peter wurde am Pruth von den Türken eingeschlossen
und war in Gefahr, mit feinem Heere gefangen zu werden; allein
seine Geliebte, Kathinka, die nachmalige Kaiserin Katharina I.,
rettete ihn. Sie bestach den Großwessir-, daß er die Russen ab-
ziehen ließ. Im Jahre 1711 kam ein Fciedensschluß zu Stande,
gemäß welchem die Russen Asow abtreten mußten. Nun erhielt
Karl von dem Sultan den Befehl, das türkische Gebiet zu ver-
lassen; allein dieser kehrte sich nicht an den Befehl und blieb.
Der Sultan drohete; vergebens! Da war seine Geduld erschöpft.
Er befahl dem Pascha von Bender, sich des trotzigen Königes
mit Gewalt zu bemächtigen. Auch der Pascha wollte zuvor den
Weg d/r Güte versuchen und ihn zur Nachgiebigkeit bewegen;
allein Karl rief ihm mit höhnendem Stolze zu: „Gehorche deinem
*) In demselben Jahre verlor Villars, Ludwig's Xiv. Feldherr, die
große Schlacht bei Malplaquct gegen Eugen und Marlborough.