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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 244

1840 - Münster : Coppenrath
244 prünglichen Herren des Landes an und waren auch stets von Eng- land aus mit mütterlicher Sorgfalt gepflegt und gegen alle aus- wattigen Angriffe beschützt worden. Durch großen Aufwand hatte England seine Kolonien zu einer so herrlichen Blüte gebracht, daß die Zahl der Bürger innerhalb hundertfünfzig Jahre schon zu drei Millionen angewachfen war. Noch jüngst (im siebenjährigen Kriege) hatte es sie gegen Frankreichs Plan, einer Unterjochung derselben durch eine Reihe in ihrem Rücken angelegter Festungen naher zu kommen, mit so großer Anstrengung vertheidigt. Es schien daher auch billig, daß sie zur Abtragung der dadurch ver- größerten englischen Nationalschuld steuerten. Allein die Kolonisten erklärten: „das Mutterland habe durch den ausschlicßenden Handel mit ihnen genug gewonnen; ohne Berechnung seines eigenen Vor- theiles würde es sich wohl nicht in einen Krieg für sie eingelassen haben. Jedoch seien sie bereit, zu den englischen Staatsausgaben beizusteuern, aber nur nach selbsteigener Schatzung; denn durch die Auswanderung seien sie nicht englische Unterthanen geworden, sondern freie Männer mit allen Rechten der englischen Bürger geblieben. Wie diese aber keine Abgaben zahlten, die nicht ihre Abgeordneten im Parlamente bewilligten, so würden auch sie jede Abgabe verweigern, zu welcher sie nicht durch ihre eigenen Ver- treter im Parlamente ihre Einwilligung gegeben hatten." Des- ungeachtet führte das englische Parlament, welches sich das Be- steuerungsrecht seiner Kolonien nicht wollte nehmen lassen, im Jahre 1765 die Stempelacte ein, nach welcher sie zu allen kaufmännischen und gerichtlichen Verhandlungen Stempelpapiec gebrauchen sollten. Hierüber kam der Unwille zum offenen Aus- bruche. An dem Tage, an welchem das Stempelpapier eingeführt werden sollte, wurden in mehren Städten die Todtenglocken gezo- gen, in ejner sogar ein förmlicher Leichenzug veranstaltet. Ein Sarg mit der Aufschrift: Freiheit! wurde durch die Straßen nach dem Begrabnißplatze getragen. Vor dem Sarge her schritten zwei Männer und schlugen die mit Flor umhangenen Trommeln. Als der Zug auf dem Todtenacker angekommen war, hielt Einer eine Leichenrede auf die so früh gestorbene Freiheit. Nachdem
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