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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 293

1840 - Münster : Coppenrath
293 Feind, drängen ihn über die Brücke zurück, und Bonnparke ist gerettet. Zu gleicher Zeit erschien plötzlich eine französische Ko- lonne im Rücken des östreichischen Heeres, welches, hierüber in Bestürzung gesetzt, die Flucht ergriff. Diese dreitägige Riesenschlacht entschied auch über Mantuas Schicksal. Nachdem Wurmser alle Hülfsmittel des Muthes und der eisernen Beharrlichkeit erschöpft hatte, mußte er sich, aus Mangel an Lebensmitteln, im Februar 1797 , mit der Besatzung von 20,000 Mann kriegsgesangen ergeben. Nach Mantuas Eroberung nahm Vonaparte im schnellen Siegeszuge auch Vene- dig weg; und jetzt stand ihm nichts mehr im Wege, nach Ost- reich auszubrechen, und so, dem Plane gemäß, mit Iourdan und -Moreau sich zu vereinigen. Aber ganz anders stand die Sache der Franzosen in Deutsch- land. Hier hatte sich des Kaisers eigener Bruder, der helden- müthige Erzherzog Karl, an die Spitze des Heeres gestellt lind den General Iourdan in mehren Schlachten so nachdrücklich ge- schlagen, daß dessen ganzes Heer in verwirrter Flucht nach dem Rhein eilte. Die Niederlage des Iourdanschen Heeres nöthigte auch Moreau, der schon bis München vorgedrungen war, zum Rückzuge, der jedoch seine Schlafe mit neuen Lorbeeren bekränzte. Denn er, welchen die Welt schon für verloren hielt, zog sich zu- rück wie ein Löwe, der seine Verfolger durch stolze Haltung in ehrerbietiger Ferne halt und die verwegen sich Nahenden in schnellem Umwenden zerreißt. Jetzt schickte der Kaiser seinen sieg- reichen Bruder nach Italien, um dem heranstürmenden Korsen die Spitze zu bieten. Allein diesem Helden war Karl nicht ge- wachsen. Er zog sich unter steten- Kämpfen zurück, und der Schauplatz des Krieges näherte sich schon der Hauptstadt Wien. Beide Parteien wünschten endlich den Frieden, der erst zu Leo- den an der Muhr unterhandelt, dann zu Campo Formio, einem adeligen Gute bei Udine im Venetianischen, am 17. Oc- tobcr 1797 förmlich abgeschlossen wurde. Zn diesem Frieden trat Ostreich Belgien und seine Besitzungen in Italien ab und erhielt dafür den größten Theil der ehemaligen Republik Venedig.
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