1840 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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zweite große Koalition gegen Frankreich. In Deutschland trat
der Erzherzog Karl auf und trieb siegreich die beiden französischen
Generale Iourdan und Massen« über den Rhein zurück. In
Italien führte der alte Suwarow, der Stürmer von Praga, den
Oberbefehl über das russich-östreichische Heer und erfocht mehre,
wenngleich blutige Siege, über die französischen Feldherren Moreau,
Macdonald und Joubert, so daß ganz Italien, bis auf Genua
und Nizza, von den Franzosen befreiet ward. Jetzt sollte Suwa-
row nach der Schweiz aufbrechen,, um auch dieses Land ihnen zu
entreißen. Ein zweites., russisches Heer, welches unter Kwrsak o w
bei Zürich stand, sollte ihm zu diesem Unternehmen die Hand
bieten. Suwarow bahnte sich einen blutigen Weg über alle von
den Feinden besetzten Höhen und Passe, und die friedlichen Al-
penthaler erklangen vom Waffengetöse der Krieger von der Wolga
und Newa, von der Loire und Schelde. Bevor er sich aber mit
Korsakow vereinigen konnte, wurde dieser von Massen« und Soult
bei Zürich völlig geschlagen, und nun mußte auch Suwarow den
Rückzug antreten. Unzufrieden mit dem traurigen Ausgange einer
Unternehmung, auf welche so außerordentliche Kosten verwendet
worden waren, trennte sich der Kaiser Paul von der Coalition und
rief sein Heer zurück. Durch die Wiedereroberung der Schweiz
und den Abzug der Russen wurde freilich die Lage der französi-
schen Republik bedeutend verbessert; dagegen blieb fast ganz Italien
in östreichischer Gewalt. Im Innern der Republik herrschte
große Unzufriedenheit mit der Regierung der Directoren. Das
ganze Volk sehnte sich nach Bonaparte zurück. Dieser hatte in
Ägypten Nachricht von dem drohenden Zustande Frankreichs und
von der Stimmung des Volkes erhalten. Da verließ er sein
tapferes Heer, schiffte sich mit mehren Generalen und Gelehrten
heimlich zu Alexandrien ein, indem ec einen Befehl zurückließ,
welcher dem General Kleber den Oberbefehl des Heeres und die
Verwaltung des eroberten Landes übertrug, und entkam, wie durch
ein Wunder, unentdeckt durch die englischen Kreuzer, welche zahl-
reich im Mittelmeere schwärmten, am 9. October 1799 glücklich
nach Frankreich. Frankreich, ganz Europa erschrak bei dieser