1840 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Polen als ein besonderes Königreich mit eigener Verfassung; nur
die Stadt Krakau ward, als Reliquie von Polen, zu einem
Freistaate erhoben. — Holland und die ehemaligen östreichi-
schen Niederlande wurden zu einem Königreiche vereinigt und
kamen nebst dem Großherzogthume Luxemburg an das Haus
Oranien. — Englan d behielt Malta und wurde Schutzherr
über die jonischen Inseln. — Schweden behielt, für sein verlore-
nes Finnland, Norwegen, welches früher zu Dänemark gehörte,
welches aber Bernadotte, gleich nach der Schlacht bei Leipzig,
erobert hatte. — Sardinien erhielt Piemont, Savoyen und
Nizza wieder und bekam dazu Genua nebst einigen Besitzungen
im Mailandischen. — Die Schweiz erhielt drei neue Kantone,
Genf, Neufchatel und Wallis, so daß sie jetzt aus 22 Kantonen
besteht. — Deutschland wurde in einen großen Staatenbund
verwandelt, zu welchem 35 Fürsten und 4 freie Städte, Ham-
burg, Lübeck, Bremen und Frankfurt a. M., gehören. Der Zweck
dieses deutschen Bundes sollte die Erhaltung der inneren und
äußeren Sicherheit Deutschlands und die Unabhängigkeit und Un-
verletzbarkeit jedes einzelnen Bundesstaates sein. Die gemeinsamen
Angelegenheiten sollen durch eine Bundesversammlung zu
Frankfurt a. M., unter Ostreichs Vorsitze, besorgt werden.
Die Gesammtbevölkerung der Bundesstaaten von 30 Millionen
Einwohnern stellt ein Bundesheer von 300,800 Mann in zehn
einzelnen Corps, zu welchem jeder Staat nach seinem Umfange
beiträgt. Am 5. November 1816 wurde die Bundesversamm-
lung eröffnet.
Nach so vielen Jahren harter Prüfung kehrte endlich der
Friede heim, .und die einzelnen Fürsten suchten die Wunden zu
heilen, die der Krieg geschlagen hatte. Nicht ohne Rührung hat-
ten sie, besonders die deutschen, in den Tagen der Noth und
Gefahr gesehen, welche unendliche Opfer ihre treuen Unterthanen
für sie zu bringen bereit waren; um so iwniger wurde deshalb
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