Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 369

1840 - Münster : Coppenrath
369 unruhige Bewegung; in allen Straßen wirbelten die Trommeln, von allen Thürmen tönten die Sturmglocken die ganze Nacht hindurch. Am andern Morgen rückte der Prinz, nicht gewarnt durch die Juli-Tage von Paris, nach einer heftigen Kanonade in Brüssel ein. Jetzt begann ein mörderischer Kampf in den Straßen, in den Hausern, in den Garten und wüthete vier schreck- liche Tage hindurch. Mit Much und Entschlossenheit fochten die königlichen Truppen, allein der Kampf war zu ungleich; im engen Raume in den Straßen zusammengedrangt, wurden sie schrecklich empfangen von einem Hagel von Kugeln und Steineil, die von allen Seiten, von den Dächern, aus den Fenstern, aus den Kel- lern auf sie herabflogen. Am hitzigsten war der Kampf»am 26., wo die Bürger, ermuthigt durch die Erfolge, die im Park zu- sammengedrangten Truppen angriffen. Die Gefahr war so groß, daß selbst der Adjutant des Prinzen gefangen wurde. Nach ver- geblicher Anstrengung zog sich deshalb der Prinz mit seinen noch übrigen Truppen in der darauf folgenden Nacht aus Brüssel zu-, rück und überließ die Stadt ihrem Schickfale. Hier bildete sich eine provisorische Regierung unter dem Baron van der Linden, van de Weyer rc., welche unter dem Zutritte de Potter's ihre Forderungen steigerte und bereits die völlige Trennung Belgiens von Holland verlangte. Um neuem Blutvergießen vorzubeugen, traten im December desselben Jahres die fünf Hauptmächte Eu- ' ropas, Ostreich, Preußen, Frankreich, England und Rußland durch die Conferenz zu London vermittelnd ein. Ihre Beschlüsse ent- schieden für die Trennung, wie sehr sich auch der König Wilhelm auf die ausdrückliche Gewährleistung des Wiener Eongresses be- rief. Nach vielfachen Verhandlungen wurde endlick) am 4. Juni 1831 der Prinz Leopold von Sachsen-Coburg, welcher mit der 1817 verstorbenen Prinzessin Charlotte, Tochter Gcorg's Iv. von England, vermahlt gewesen war, und als Prinz des englischen Hauses bisher in England gelebt hatte, zum Könige der Belgier erwählt und von den übrigen Machten als solcher anerkannt. Der König der Niederlande hatte sich dem gebieterischen Drange der Umstande gefügt und in die Trennung gewilligt, jedoch Ul. Theil q. Au fl, Q/i
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer