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1. Die alte Geschichte - S. 60

1846 - Münster : Coppenrath
rwigung ihres Namens baueten sie das berühmte Labyrinth, von welchem wir oben sprachen. Jedoch war die gemeinschaftliche Regierung der zwölf Pha- raonen nur von kurzer Dauer. Es war eine alte Weissagung vorhanden, daß der, welcher im Tempel in einem ehernen Becher opfern würde, ganz Ägypten beherrschen sollte. Aus Eifersucht opferten sie seitdem immer gemeinschaftlich. Einst bei einem Feste waren wieder alle zwölf im Tempel versammelt und brachten ein Trankopfer. Die Priester reichten ihnen hiezu goldene Schalen, aber aus Versehen nur eilf, so daß Psammetich, der als der Letzte in der Reihe stand, keinen erhielt. Als nun der Priester einem Könige nach dem anderen Wein in seine Schale goß und an den zwölften, an Psammetich, kam; so ergriff dieser in der Verlegenheit eiligst nach seinem ehernen Helme und hielt diesen hin. Da gedachten die andern der Weissagung unv sahen in dem Helme die verhängnißvolle eherne Schale. Sie vertrieben ihn deshalb in die Sumpfgegenden Unterägyptens. Hier sann er auf Rache. Er wandte sich an die Priester, und diese weissagten ihm: eherne Männer, welche aus dem Meere ausstiegen, würden seine Retter sein. Das hielt Psammetich für unmöglich und schied trostlos von ihnen. Doch nicht lange nachher kamen einige ihm treu gebliebene Diener und brachten voll Verwunderung die Nachricht: „Herr, dort am Ufer des Meeres sind Männer gelan- det, ganz mit Erz bedeckt, vom Kopfe bis zu den Füßen!" Es waren griechische in Erz gepanzerte Seeräuber, die Alles in Schreckelt setzten; denn noch nie hatte man in Ägypten einen geharnischten Mann gesehen. Psammetich zog die fremden Männer durch Versprechungen an sich und vertrieb mit ihrer Hülfe alle seine Mitkönige. So wurde die Weissagung erfüllt, und Psam- metich der Alleinherrscher von ganz Ägypten. - Den Griechen, die ihm den Sieg hatten erfechten helfen, gab er eine freie Nieder- lassung an der pelusischen Nilmündung bei Bubastus. Überhaupt entstand jetzt ein lebhafter Verkehr mit dem Auslande, besonders mit Griechenland. Zum Behuf dieses Verkehres wurde sogar
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