1846 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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K a rav anen genannt, unternommen werden. Noch jetzt ziehen
in einigen Gegenden Asiens und Afrikas solche Karavanen um-
her. Sie haben oft mehr als tausend Kameele bei sich, welche
das Gepäck und die Waaren tragen, und welche einzeln hinter
einander gehen, so daß ein solcher Zug bisweilen ein Meile lang
ist. Sie reisen der Hitze wegen meistens nur bei Nacht. Der
gefilmte Himmel ist ihr Wegweiser durch die Wüste.
So führten sich nun selbst die entferntesten Länder gegen,
seitig die Erzeugnisse ihres Bodens zu. Völker, die seit den
ältesten Zeiten getrennt gewesen waren, näherten sich jetzt brüder-
lich wieder gegen einander und theilten sich ihre Erfindungen mit;
es entstand ein heiteres, geselliges Leben unter den Menschen. Rauhe
Gegenden wurden geebnet, Straßen angelegt-, Herbergen errichtet,
Brücken über die Flüße geschlagen, um dem fremden Kaufmanne
den Zugang so leicht als möglich zu machen. In den Städten
selbst suchten ihn die Einwohner für die Beschwerden der weiten
Reise durch manche für Bequemlichkeit und Vergnügen getroffene
Vorkehrungen aufzuheitern und so seinen Unternehmungsgeist
immer mehr zu beleben.
25. Entstehung der Jahrmärkte.
Um eines großen Absatzes der Waaren gewisser zu sein,
merkten sich die Kaufleute die besonderen Zeiten, wann die Men-
schen in großen Haufen an einem und demselben Orte zusammen
zu kommen pflegten. Solches geschah in der Regel an hohen
feierlichen Festen, an welchen weit und breit die andächtige
Volksmenge nach der Stadt zu den Tempeln strömte, dort anzu-
beten und zu opfern. Woher dann der Hauptzug des Volkes
seine Richtung nach dem Tempel nahm, da stand, bis zum Ein-
gänge hin, Bude an Bude, in unabsehbarer Reihe neben einander,
mit den verschiedenartigsten und buntesten Waaren angefüllt, daß
es eine Freute war, sie anzusehen. Sogar in den Vorhöfen der
Tempel standen oft die Kausieute aus. Wir lesen in den heil.
Evangelien, daß Christus einst aus dem Tempel des Salomo die