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1846 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
— 1103 —
endlich aber sagte er: „einen Mann, dessen Unterredung ich um
Diele Schätze allen Fürsten wünsche." Dann erzählte er ihm
wehmüthig das mit Solon geführte Gespräch.
Cyrus wurde tief gerührt. Er bedachte, daß auch er ein
Mensch, und daß unter den menschlichen Dingen nichts beständig
sei. Er schenkte ihm großmüthig das Leben und behielt ihn als
Freund und Rathgeber bei sich. Krösus leistete ihm nachher
durch seine Klugheit gute Dienste.
Der Errettete schickle nun die Ketten, die er auf dem Ge-
rüste getragen hatte, zu den delphischen Priestern und ließ fragen:
Warum sie ihn doch für die vielen Geschenke, die er gebracht
habe, so betrogen hätten. Die Priester aber ließen ihm zurück-
\ sagen: Sie hätten ihn nicht betrogen. Ein großes Reich sei ja
zerstört, und nur das hätten sie ihm vorhergesagt. Ob aber das
persische oder sein eigenes gemeint gewesen sei, das sei ihm nicht
dabei gesagt. Das habe einzig vom Schicksale abgehangen.
37. Fernere Eroberungen des Cyrus. Sein Tod.
Der Sieg über Krösus schreckte ganz Asien, besonders aber
die Griechen, die an der westlichen Küste wohnten. Cyrus hatte
ihnen früher Freundschaft angeboten, sie aber hatten diese über-
müthig zurückgewiesen und sich sogar mit Krösus verbinden wollen.
Jetzt boten sie ihm unaufgefordert Freundschaft und Bündniß an.
Cyrus erzählte ihnen statt der Antwort eine Fabel: „Es war
einmal ein Fischer, der saß lange am User und pfiff den Fischen
zum Tanze. Sie wollten aber nicht kommen. Da nahm er ein
Netz und fing sie. Und als er sie an's Land zog, und sie nun
um ihn herum sprangen, sagteer: „Höret jetzt nur auf zu tanzen,
da ihr vorher auf mein Pfeifen nicht habt tanzen wollen." —
Sie wurden daraus von einem seiner Feldherren unterworfen. Er
selbst ging auf das große assyrische Reich los und griff Babylon
an. Mit Gewalt konnte diese Riesenstadt nicht genommen werden,
er eroberte sie durch List. Ju einer finsteren Nacht, als eiu