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1. Die alte Geschichte - S. 135

1846 - Münster : Coppenrath
135 sondern auch seine Familie, seine Vaterstadt, die ihn feierlich empfing, neue Feste seinetwegen anordnete und ihn für immer auf öffentliche Kosten ernährte. Ein Bürger von Rhodus, Dia- gkras, starb vor Freude über den Sieg, den seine beiden Söhne errangen, während man ihm glückwünschend zurief: „Stirb, Dia- goras, dir bleibt nichts mehr zu wünschen übrig!" Jedoch nicht allein Proben der körperlichen Geschicklichkeit wurden hier abgelegt. Auch Tichtcr, Redner, Geschichtschreiber, Flötenspieler ' und andere Künstler wurden zum Vortrage ihrer Werke eingeladen, und so auch ein geistiger Wettkampf eröffnet, der nicht minderen Ruhm erwarb. So wissen wir, daß die drei — größten Trauerspieldicbter (Tragiker) der Griechen, Äschylus, So- phokles und Euripides, nach einander den Preis errangen. Auch soll der Geschichtschreiber Herodot au§ Halikarnaß (455) zu Olympia einzelne Theile seines berühmten Werkes vorgetragen haben. Auf diese Weise wurde alles Große, Schöne und Edele, was die Stille der Einsamkeit geschaffen hatte, in die lebendige Mitte des Volkes gebracht. Die olympischen Spiele gelangten in kurzer Zeit zu einem so hohen Ansehen, daß, vom Jahre 777 vor Ehr. an, die Griechen nach ihnen ihre Zeitrechnung bestiminten. Sie nannten die Zeit von einem Spiele bis zum andern, also einen Zeitraum von vier Jahren, eine Olympiade. Minder berühmt als die olympischen waren die pythischen Kamyfspiele in Delphi, zu Ehren des Gottes Apollo, der nach der Sage den Drachen Python mit Pfeilen erlegt hatte; die isthmischen, welche auf der Landenge (Isthmus) von Korinth zur Ehre Neptuns, und die nemeischen, wvlche bei Nemea in Argölis zur Ehre Jupiters gefeiert wurden. Auch diese Feste kehrten nur alle vier Jahre, jedoch jedes in einem andern, wieder, und der Preis für den Sieger war ebenfalls eine Blätterkrone. Noch jetzt lesen wir mit Bewunderung die schönen Hymnen, in denen der thebanische Dichter Pindar (490) das Lob vieler Sieger besang.
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