1846 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Achilles. Er schmückte dasselbe mit Blumen und wünschte nichts
mehr, als daß einst ein Dichter wie Homer auch seine. Thaten
durch Gesänge verewigen mögte. „O glücklicher Achilles, — rief
er, — der du im Leben einen treuen Freund, und ün Tode
einen Sänger deiner Thaten gefunden hast-!" Hephästion, der
Freund Alexanders, bekränzte Patroklus Grabmal. Dann zog
er weiter, bis nach dem kleinen Flusse Grantkus, der jetzt
Ousvola heißt. Das jenseitige Ufer entlang stand ein großes
persisches Heer, unter Anführung mehrer Satrapen, ausgestellt,
um ihm den Übergang ;» verwehren. Alexander hielt Kriegsrath.
Sein erfahrener Feldherr P armen io rieth, den Abzug der
Feinde abzuwarten. „Der Hellespont würde sich ja schämen
müssen, — rief Alexander, —- wenn wir uns vor diesem Flüßchen
fürchteten!" Er sprang hinein, seine Macedonier ihm nach, wadeten
mit ihm durch, griffen an und schlugen die Perser völlig in die
Flucht. Im Getümmel der Schlacht wäre der'allzukühne Jüngling
beinahe um's Leben gekommen. Zwei persische Feldherren, die ihn
an dem hochwallenden Federbusche auf dem blinkenden Helme
kannten, sprangen aus ihn los. Er vertheidigte sich tapfer; doch
bekam er einen Hieb aus den Kopf, daß der Helm zersprang; und
als er sich gegen den Hauenden wendete, hob schon der zweite
Perser das Schwert zum Todesstreiche auf. Aber in kem Augen-
blicke eilte Klitus, ein braver Macedonier, herbei und schlug
dem einen Perser mit einem fürchterlichen Hiebe Arm und Schwert
zugleich zur Erde, während Alexander den andern erlegte.
Durch diesen Sieg im Jahre 334 wurde er Herr von
Kleinasien. Mit seinem jubelnden Heere eilte er von Stadt zu
Stadt; welche sich ihm nicht freiwillig unterwarf, wurde mit
Sturm genommen. Plötzlich erkrankte er zu Tarsus. Mitten
durch die Stadt schlängelt sich der anmuthige Cydnusbach, dessen
klares Wasser ihn zum Bade einlud. Mit Staub und Schweiß
bedeckt stieg er hinein. Da übersiel ein plötzliches Zittern alle
Glieder, er wurde leichenblaß und mußte aus dem Bade getragen
werden. Die Ärzte gaben ihn auf, sie getrauten sich nicht,
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