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1846 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Bald meinten sie, auf festen Boden zu treten; aber siehe, es ist
nur wenig Schnee, oben über einer Felsenklippe zusammengefroren,
unten der Abgrund, in welchen die Unglücklichen stürzen. Dann
fallt ein Elephant, dann rollt ein Wagen zurück und reißt Alles
hinter sich mit fort in's Verderben. Dazu stürzen die wilden
Bewohner aus den Schluchten und Höhlen hervor und überfallen
die müden Kletternden. Verzweiflung sah man auf allen Ge-
sichtern. Hannibal sprach überall seinen müden Soldaten Muth
ein: „Bald haben wir die Spitze erreicht, bergunter wird es
besser gehen!" Nach tausend Mühseligkeiten hatten sie endlich
diese erreicht und standen oben auf dem Cenis. Hier, in diesen
luftigen Schneegefilden, ließ er seine ausgehungerten und fast
erstarrten Soldaten ausruhen. Von den eisigen Wolkenhöhen
hinab zeigte er ihnen in weiter Ferne die sonnenhellen Fluren des
schönen Italiens. Da bekam das Heer frischen Muth und fing
an hinab zu steigen. Aber die Schwierigkeiten hiebei waren fast
noch größer. Sie konnten sich auf dem glatten, schlüpfrigen
Boden gar nicht halten. Jeden Augenblick sah man neues Unglück.
Endlich, nach Verlauf von fünfzehn Tagen, hatten die bleichen
Krieger die Ebenen Italiens erreicht.
Wie erschrak Hannibal, als er sein Heer musterte! Über die
Halste war umgekommen; nur noch etwa 26,000 Mann hatte
er bei sich. Er suchte die am Fuße des Gebirges wohnenden
Gallier, die ohnehin Feinde der Römer waren, auf seine Seite
zu bringen und mit ihnen sein Heer zu verstärken.
94. Hannibals Siege in Italien.
Das hatte sich wohl kein Mensch in Rom gedacht, daß der
junge Afrikaner, wenn man ihn auch sonst wohl als einen kühnen
Kriegeshelden kannte, mit einem ganzen Heere in der kalten
Herbstzeit über die Alpen gehen würde, über welche sich kaum im
Sommer ein Reisender ohne Führer wagte. Man hatte vielmehr
einen Angriff zur See erwartet. In aller. Eile mußte der Consul
Scipio der ältere mit seinem Heere nach den Alpen hinziehen.