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1. Die alte Geschichte - S. 310

1846 - Münster : Coppenrath
310 Zuflucht suchte, einen unerwarteten Tod. Ptolemäus, der junge König des Landes, glaubte nämlich, dem siegreichen Cäsar seine Freundschaft nicht besser bezeigen zu können, als wenn er den überwundenen und verfolgten Feind vollends ermorden ließ. Das geschah. In dem Augenblicks, als Pompejus aus dem Boote, das ihn von dem Schiffe abgeholt hatte, an das Land treten wollte, bekam er einen Dolchstich, und mehre Älgyptier sie- len mit Schwertern über ihn her. Pompejus hüllte sinkend das Gesicht in seinen Mantel und fiel, ohne einen Laut des Schmerzes hören zu lassen, entseelt in das Boot zurück. Die Schiffer plün- derten seinen Leichnam und warfen ihn dann an den Strand hin. Jndeß brachte auch den Mördern ihr Bubenstück keine» Segen. Als Cäsar drei Tage darauf landete, und die königlichen Blut- diener, in der Hoffnung einer großen Belohnung, das abgeschla- gene Haupt des Pompejus ihm entgegenbrachten, wandte er sich mit Abscheu von diesen Elenden und vergoß Thränen der Rührung über das Schicksal seines ehemaligen Freundes und des Gemahles seiner Tochter. Nach dem Tode des Pompejus hatte er gegen die Anhänger desselben noch manchen schweren Kampf zu bestehen. In Afrika, in Asien, in Spanien, -überall focht er mit seinem gewönlichen Glücke. In Asien, bei der Stadt Zela, schlug, er den König Pharnaces; einen Sohn des Mithridates, der die Partei des Pompejus begünstigte, so schnell und entscheidend, daß der ganze Siegesbericht nach Rom nur drei Worte enthielt: „veni! vidi! vici!" (ich kam! sah! siegte!) Kein Wunder, daß man diesen großen Mann, so oft er nach Rom kam, mit den schmeichelhaftesten Lobsprüchen und Ehren- bezeigungen empfing. Die Ungeheuern Geldsummen, die er in den vielen Kriegen erbeutet hatte, vertheilte er unter das Volk, um daffelbe ganz von seinem Willen abhängig zu machen. Jedem gemeinen Soldaten seines Heeres schenkte er tausend Thaler, jedem Unteranführer das Doppelte, jedem Obersten das Dreifache, jedem Bürger Roms zwanzig Thaler. Außerdem ließ er Korn und Öl
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