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1. Die alte Geschichte
1846 -
Münster
: Coppenrath
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1. Die alte Geschichte 
- S. 334
1846 -
Münster
: Coppenrath
334
tage die Gebeine beerdigen und ein Todtenmahl errichten. Dann
zog er racheschnaubend tiefer in das Land hinein. Da aber
kommt Hermann abermals mit Sturmeseile qus den Wäldern
herangeflogen und mit dem Rufe: „Ein zweiter Varus und seine
Legionen!" wirft er sich mit Löwengrimm auf den erschrockenen
Feind. Bald sind dessen Reihen durchbrochen; und nun wirst
Alles Wehr und Waffe ab und eilt voll Entsetzen zurück nach
dem Rhein, und ruhet nicht eber, als bis der Strom mit seinen
gewaltigen Fluten vor den nachsetzenden Deutschen schützt. So
blieben auch des Germanikus Siege ohne Erfolg. Weder ihm
noch irgend einem seiner Nachfolger gelang es, festen Fuß auf
deutschem Boden zu fassen. Deutschland war und blieb ein freies
Land. *)
116. Tod des Augustus. — Seine nächsten
Thronfolger.
So glücklich der Kaiser Augustus während seiner langen
Regierung bis auf die Kriege gegen die Deutschen war, so un-
glücklich war er als Gatte und Vater. Den größten Jammer
bereitete ihm Livia, seine tritte Gemahlin. Dieses boshafte
Weib suchte durch Giftmischerei alle nächsten Thronerben aus dem
*) In der Nähe des heutigen Detmold, auf der Spitze des
1200 Fuß hohen Teut oder Grotenburg wird jetzt von den
Gesammtbeiträgen der deutschen Fürsten und Völker dem
Befreier Deutschlands ein großartiges Standbild, das
Hermanns-Denkmal, errichtet. Auf einem gothi-
schen Unterbau aus Quadersandstein wird sich die kupferne
Bildsäule des Helden erheben, in der rechten Hand das
hoch erhobene Schwert, die linke auf den Schild gestützt,
zu den Füßen Ruthenbündel und Beile, die Zeichen der
römischen Gewaltherrschaft. Die Höhe des Unterbaues
wird 90 Fuß, die der Bildsäule 42 Fuß, die Länge des
reich vergoldeten Schwertes 22 Fuß, die Höhe des ganzen
Denkmals 165 Fuß betragen. Am 8. September 184t hat
bereits das Fest der Schließung des Grundsteingewölbes
stattgefunden