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1. Die alte Geschichte - S. 348

1846 - Münster : Coppenrath
Eben derselbe Kaiser, welcher die Christen so großmüthig beschützte, verlegte im Zahre 330 seine Residenz von dem heid- nischen und stets bedroheten Rom weg nach Byzanz. Diese Stadt schien gleichsam von der Natur dazu bestimmt zu sein, die Herrscherin der Völker zu werden. Sie lag in Tracien, an der Grenzscheide von Europa, dort, wo sich der thracische Bosporus zum Marmormeere erweitert. Die reizenden Ufer von Asien und Europa grenzen hier so enge an einander, daß der dazwischen rauschende Bosporus nur als ein großer Strom erscheint. Durch diesen steht sie, hier mit dem schwarzen, rort mit dem Marmor- meere und vermittels dieses auch mit dem Archipelagus und mit dem mittelländischen Meere in Verbindung und führt also den Schlüssel zu allen daran liegenden Ländern. So zum Mittel- punkte des regsten Verkehrs gelegen, konnte sie die Schätze der ganzen damals bekannten Erde in ihren geräumigen und sicheren Hafen zusammenströmen lassen. Diese durch ihre Lage so begünstigte Stadt sollte nun ein neues Rom werden. Konstantin trug deshalb Sorge, die Pracht- gebäude unv öffentlichen Plätze des alten Roms in dem neuen nachzubileen. Um die Ähnlichkeit noch größer zu machen, wurden selbst das Cap'tol und die sieben Hügel nicht vergessen. Aber statt der heimischen Tempel erhoben sich hier christliche Kirchen, auf deren Thürmen das Kreuz als glorreiches Siegeszeichen des Christenthums über das Heidenthum prangte. Aus des Kaisers Einladung wuchs schnell die Bevölkerung der Sta t, die man nach seinem Namen Konstantin opel, d. i. Konstantins Stadt, nannte. Die Türken, welche sie jetzt besitzen, nennen sie Jstam- bul oder Stambul. Gegen dieses neue Rom, welches stolz und gebietend über zwei Welttheile zugleich hinblickt, sank das alte immer mehr in Schatten zurück. — Zur besseren Hand- habung der Ordnung theilte der Kaiser sein großes Reich in vier Präfekturen oder Statthalterschaften und jede von diesen wieder in Diözesen oder Provinzen. Schade, daß dieser so unternehmende
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