1817 -
Karlsruhe
: Müller
- Autor: Ruf, Georg Friedrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Stadtschule, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Militärschule, Stadtschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Vorbereitung, tz. 24.
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gleiche Theile getheilt. Jeder Theil (/^tel des Ganzen)
heißt ein Schuh oder Fuß, d. i. ein gewisses Maas, wie
eine Elle auch ein Mas in die Länge ist. Alle zehen Theile
oder Schuhe zusammen besagen das Mas einer sogenannten
geometrischen Ruthe. Ucber dieser ersten Linie werden noch
zehen andere Linien gleichweit oder parallel gezogen; und
dann auf den ersten, oder auch lezten jener Theilungs-Puncte
eine Perpendicular-Linie aufgerichtet. Wo diese die oberste
Linie durchschneidet, von demselben Puncte an werden die
obengedachten zehen gleichen Theile, welche Schuhe heissen,
auf der obersten Linie abgestochcn. Sodann werden schräge
Linien durch alle die über einander stehenden Linien gezogen,
und zwar so, daß die erste unten in dem Punkte, wo die
Perpendicular-Linie aufgerichtet worden, anfängt und an
den zweiten Punkt auf der obern Linie gezogen wird; allso,
daß ein rechtwinklichter Triangel entsteht, dessen groser
Kathedus die Perpendicular-Linie, der kleine Kathedus ein
sogenannter Schuh oder rote Theil der Ruthe, und die
Hypothenuse die schräge Linie macht, welche mit jeder Durch-
kreuzung einer der zehen Linien, von unten nach oben,
einen weitern Zehntel von einem Schuhe, folglich auf der
vhneins obersten i^tel, abschneidet. Diese immer groser
werdenden Theile geben dann die Zolle. So werden dann mit
der gedachten Hypothenuse zehen schräge Linien in gleicher
Weite gezogen. Und der geometrische Masstab ist fertig.—
Wie wird ein solcher nun ein Zeit-Masstab? —
Man denke sich eine sogenannte Ruthe als ein Sacu-
lum oder Jahrhundert, welches aus einer Linie jene gewisse
Gröse von ein, oder zwei Daumen breit beträgt. (Auf
der isten Karte sind die Jahrhunderte wirklich etwa ein
Daumen, auf den zwo andern fast doppelt so breit). Durch
jene Abtheilung in zehen gleiche Theile, welche Schuhe
gaben, wird ein Säculum in zehen Decennia getheilt. (Ein
Dccennium ist ein Zehntel von hundert, folglich zehen Jah-
re). Endlich werden durch jene schrägen Linien, welche
Zolle gaben, die Decennia in einzelne Jahre abgetheilt.
Nun soll durch einige Messungen der Gebrauch des
mehrgedachten Masstabes näher erläutert werden, wenn