1817 -
Karlsruhe
: Müller
- Autor: Ruf, Georg Friedrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Stadtschule, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Militärschule, Stadtschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
344 2s Buch. Das hiftsr. Materiale nach Perioden:
abwehren mußten. Dennoch fezte Karl, als er ohne Erben
starb, den Enkel seiner Schwester, welche Ludwigs Ge-
mahlin gewesen, den Herzog Philipp von Anjou, zum
Nachtheil der Oestreich-Deutschen Linie, zum Erben ein.
4. Philipp V, aus dem Hause Bourbon, nahm mit
sranzös. Hilfe Besiz vom Spanischen Throne (von 1700 —
1746); allein er mußte mit dem Erzherzoge Karl von Oest-
reich, und dessen Bundesgenossen (England, Holland, Por-
tugal, Savoyen u. a. m.) einen langwierigen Krieg führen,
biö er durch den Utrechter Frieden (1713) ruhiger Besizer
des Span. Reiches wurde. (Anmerklich ist, daß wo in diesem
Kriege Eugen u. Marlborough commandirten, waren die Al-
liirten unüberwindlich). — Karl, der nach Kaiser Josephs I
Hinscheiden A°. 1711, diesem seinem Bruder auf dem Kai-
serthrone und als Erbe von Oeftreich folgte, (welcher Um-
stand England und Holland von der Allianz ab, und zum
Frieden neigte), erhielt die spanischen Niederlande, und in
Italien Mailand, Neapel und Sardinien; England bekam
von Spanien Gibraltar und die Insel Minorka; Holland
den Barriere-Tractat, rc. — Philipp, eigentlich seine 2te
Gemahlin Elisabeth von Parma, suchte für ihre zween Söhne,
Don Carlos und Don Philipp, Länderbesiz in Italien, und
die Zeitumftände gaben dem ersten Neapel und Sicilien,
dem zweiten Parma und Piacenza. Der ältere Halbbruder
dieser beiden aber, Ferdinand Vi, folgte dem Vater (von
1746 —1759), und bemühete sich, Spanien im Frieden zu
erhalten, Gewerbe und Handel wieder empor zu bringen.
5. Rarl Iii überträgt Neapel und Sicilien, weil diese
Länder nie mit Spanien vereinigt werden sollten, seinem
dritten Sohne Ferdinand; und regirt in Spanien ( von
1759 — 1788). Er hat mit scharfsichtiger Sorgfalt viele
verbesserte Anstalten eingeführt, und seinen Unterthanen
die Aufmunterung, deren sie sehr bedurften, auf eine löb-
liche Art gewähret. — Sein Sohn Rarl Iv (von 1788 — 1808)
konnte beim Ausbruche der französischen Revolution wohl
nicht umhin sich dem Bündnisse gegen dieselbe anzuschliessen;
allein es kam bald dahin, daß er's für geratener hielt mit