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1. Geschichte des Alterthums
1850 -
Regensburg
: Manz
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1. Geschichte des Alterthums 
- S. 91
1850 -
Regensburg
: Manz
Die messianischen Weissagungen. Neue Weltreiche. 91
warf, Ihn mit Galle und Essig tränkte, und wie Seine Feinde
um Ihn herum knirschten und nach Seinem Blute lechzten. Von
Demselben kennt Micha die Geburtsstätte, „Bethlehem, die ge-
ringste unter den Städten Iuda's"; später sah Ihn Malachias in
den Tempel einziehen; Zacharias, um 30 Silberlinge verkauft.
Isaias aber erzählt nicht blos die Jungfräulichkeit Seiner Mut-
ter; er erblickte Ihn auch, verachtet und unkenntlich unter den
Menschen, als den Mann der Schmerzen, belastet mit allen
unfern Sünden, wohlthätig, aber verkannt; von seinen Wunden
entstellt und dadurch die unfern heilend; wie der größte Ver-
brecher mißhandelt und mit Bösewichtern zur schmachvollen
Hinrichtung fortgeführt. Isaias, der mehr den Namen eines
Evangelisten als eines Propheten verdiente, sah ferner, wie sich
der Messias gleich einem unschuldigen Lamme schweigend zum
Tode auslieferte. Er sah Sein glorreiches Grab; sah, wie nicht
etwa die Nachkommen Abrahams allein Theil nahmen an den
Segnungen der Versöhnung und Erhöhung, die Gott Seinem
Volke bereitete. Wenn einst Israel erneut werde, werde es alle
Völker in seinen geweihten Kreis aufnehmen, und der heidnische
Theil des Menschengeschlechtes, bisher unfruchtbar an Kindern
der Gnade, werde reich werden an solchen, die zur Seligkeit
berufen sehen. Auch er ahnte bereits das Reich, von welchem
der Psalmist gesprochen: es werde sich über alle Heiden erstrecken
und keine anderen Gränzen haben, als die der Welt. Vergeblich
tobten die Völker, vergeblich verschworen sich die Fürsten; der
Gott, zu dessen Rechten der Psalmist den Messias sitzen sah,
werde auch wider ihren Willen das Reich des Gesalbten (Christus)
zu bereiten wissen.
4. Verkündigung neuer Weltreiche.
Lange vor der babylonischen Gefangenschaft hatte der Pro-
phet Jeremias die Dauer derselben auf 70 Jahre verkündigt.
Ais das jüdische Reich vernichtet war und die Aufrichtung eines
wahren Gottesreiches durch den Messias dem frommen Glauben
und einer fernen Zukunft überlassen blieb, erblickte der letzte
der größeren Propheten, Daniel, die Aufeinanderfolge der Welt-
reiche, welche von nun an den Inhalt der Geschichte bilden.
Er sieht sie in der Gestalt einer himmelanragenden Bildsäule,
deren goldenes Haupt das babylonische Reich darstellt, welches