1850 -
Regensburg
: Manz
- Autor: Höfler, Constantin
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
Nordgriechenland.
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3. Nordgriechenland.
Nördlich von dem eigentlichen Hellas, welches mit seinen
8 Staaten einen Flächeninhalt von 274 Q.-M. in sich faßte,
lagen die beiden Landschaften Epeiros und Thessalia, die der
rauhe Pindos (k), an 8000 V hoch, trennt. Epirus, welches
durch das Eindringen von Illyriern als Barbareuland galt, war
in die Landschaften der Chaones (/dovig) Xxiii., Thespro-
ter (Geojtqootoc) Xxiv., und der Molosser (Moxoaaoi) Xxv.
getheilt. Bei den letzter», unter denen sich das Geschlecht
der Aeakiden erhob, war das älteste griechische Orakel, Do-
done, Jooöujvj Jcodwii (n. 26), das dem Zeus geweiht war.
Die Städte Ambrakia und Argos (jo %ixov) wurden
bald zu Epirus bald zu Akarnanien gerechnet. Thessalien
mit den Landschaften Phthiotis, Xviii., Thessaliotis, Xix.,
Pelasgiotis Xx., Magnesia Xxi., Hestiaiotis Xxii. umfaßt
255 Q.-M. und bestand aus 2 kesselförmigen Becken, wovon
das eine zwischen dem Pindos (k), Olympos (g), Ossa (h)
und Pelion (i) sich hinzieht und von dem Peneios (q), der
sich durch das wildschöne Thal Tempe zieht, durchbrochen
wird. Das kleinere Becken ist von den Ausläufern der Othrys-
und Pelionberge umschlossen, und wird vom Spercheios (o)
durchströmt, der in den malischen Meerbusen sich ergießt. Nur
durch schmale Engpässe vermag man nach Thessalien zu dringen.
Von Griechenland aus durch die Thermopylen (n. 25); von
Macedonien aus läugs der Küste und dann durch Tempe , und
auf einem zweiten über den Olympus. Beide Wege vereinigen
sich in Macedonien bei der Stadt Gonnoi. Westlich führen
die Pässe von Pheka. Besonders die Ebenen von Thessalien
sind durch den großen Wasserreichthum außerordentlich fruchtbar.
Die thessalischen Pferde waren die besten in Griechenland.
Thessalien selbst war durch seine herrliche militärische Lage der
Schlüssel zu Griechenland, Macedonien und Epirus. Die größte
Stadt war Larissa (n. 23) am Peneios; Phera mit dem Ha-
fen Pagasai (n. 24) ward später der Sitz eines mächtigen
Herrschers; Pharsalus (n. 22) gleichfalls in späterer Zeit be-
rühmt.
Mit mannigfaltigen Gaben hatte die Natur Griechenland
ausgestattet, aber die meisten derselben wurden den Menschen
nicht ohne Fleiß zu Theil. Als das südlichste Land Europa's