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1. Geschichte des Alterthums - S. 150

1850 - Regensburg : Manz
150 Ernste Richtung der Poesie. Bürgerfeste und Bürg erspiele, kurz die schönen Erscheinungen des freien städtischen Lebens, welches in Griechenland nach dem Untergang der Herrschaft der Stammsürsten begonnen hatte. Thrtäus ans Athen oder Milet (um 680), Archilochus aus Paros (um 660), Alkman aus Lydien (um 670), Alcäus aus Mitylene (um 600), Sappho auö Mitylene (um 600), Jbycus aus Rhegium (um 592), Anacreon aus Teos (um 530), Si- monides aus Keos (um 490), Pindaros aus Theben in Böo- tien (um 490) dichteten um bt^fe Zeit. Von allen Werken der griechischen Lyriker, Pindar ausgenommen, sind uns aber nur wenige, theils größere, theils kleinere Bruchstücke übrig. Als der erhabenste Sänger ward Pindaros von den Griechen verehrt. 15. Ernste philosophische Richtung der Poesie. Früh war der Endzweck des Lebens und die Bedeutung der Götter ein Gegenstand des Nachdenkens geworden. Die Ansicht, daß das Erdenleben eine Gefangenschaft der Seele, der Leib ihr Grab trjg Yw/^§) sey, findet sich bereits bei den Orphikern vor, die mit Orpheus an ihrer Spitze Grie- chenland als seine ältesten Dichter ansah. Orientalische An- schauungsweise herrschte offenbar im Anfänge vor, so daß die Lehre von der Seelenwauderung selbst noch von Pindar ausge- sprochen ward. Allein die oft finsteren Lehren der Orientalen gestalteten sich bei den Griechen viel freundlicher und heiterer. Homer läßt noch die Abgeschiedenen als nichtige Schatten den Hades bevölkern. Bei Hesiod erscheinen sie als glückselig, da sie dem irdischen Kummer entrückt sind. Pindar aber erklärt das Geschlecht der Götter und Menschen für Eines, («V ävögwv, «V (ov yevog), obwohl er andrerseits von der Vergänglichkeit alles Irdischen so durchdrungen ist, daß er in dem Menschen nur den Schatten eines Traumes erblickt (cxiag ovag av&gconog). Auch die Ansicht von dem Anfänge der Dinge und dem Riesen- kampfe der Naturkräfte (Titanen) mit den unsterblichen Göttern ward eine andere. Zeus, der den Chronos entthronte, ver- schlingt, nach den sogenannten orphischen Gesängen, die in das Ende dieses Zeitraumes fallen, die, einer besseren Zukunft nicht mehr angemessene Welt, um sie als seine Schöpfung, die er ganz dnrchdringt, wieder an das fröhliche Licht M bringen.
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