1850 -
Regensburg
: Manz
- Autor: Höfler, Constantin
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
328 Vernichtung des Ansehens der maced. Monarchien.
schied der Senat die Streitigkeiten des Masinissa von Numidien
mit Karthago, wie die des Ariarathes von Kappadocien mit
Demetrios von Syrien. Die Könige herrschten nur, wie und in
wie sern sie Rom herrschen ließ. Zuletzt vermachte König At-
talos Ih. sein Reich (Pergamuw) testamentarisch den Römern
(133) mit Ausschluß seiner Nebenverwandten; Nikomedes Ul.
befolgte später (75) dasselbe Beispiel in Betreff des Reiches
von Bithynien.
' §. 6.
Der dritte puuische Krieg und die Vernichtung der Freiheit
Griechenlands. 149 — 146.
1. Untergang von Macedonica.
Macedonie», - welches sich nach der Schlacht bei Pydna
bald ergab, ward von den Römern für frei erklärt worden.
Aber diese Freiheit war nur scheinbar. Denn alle Einheit und
Kraft ward dem macedonischen Volke dadurch entrissen, daß
die Römer das Land in vier, scharf von einander getrennte
Bezirke abtheilten, deren Hauptstädte (Amphipolis, Thessalonike,
Pella und Pelagonia) den römischen Beamten, welche die Ab-
gaben einnahmen, und zugleich auf jede Bewegung der Ein-
wohner lauerten, zum Aufenthaltsorte dienten. Endlich wurde
Macedonie» nach wiederholten, aber fruchtlosen Versuchen, sich
von Rom zu befreien, im Jahre 148 zur römischen Provinz
gemacht. Jllyrien ward zuerst ebenso behandelt, wie Mace-
donien, bis es, wie dieses, dem römischen Reiche einverleibt
wurde. Auch Epeiros hatte den Perseus unterstützt. Nach dem
Siege bei Pydna war daher Paullus Aemilius in dieses Land
gezogen; siebenzig Städte wurden der Plünderung der Soldaten
preisgegeben, und hundert und fünfzig tausend Einwohner als
Sclaven verkauft.
2. Die achäischen Patrioten müssen in das Exil nach Rom.
Der siegreiche Ausgang des gefahrvollen macedonischen
Krieges setzte die Römer in den Stand, alle Rücksichten gegen
die patriotische Partei unter den Achäern bei Seite zu setzen.