Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Alterthums - S. 338

1850 - Regensburg : Manz
338 Unruhen durch Tib. Gracchus. sollten. Was aber beider Verkeilung übrig bleibe, möge un- ter die Armen vertheilt werden, jedoch als unveräußerliches Staatsgut, das an den Staat zurückfalle, wenn es nicht ange- baut werden würde. Die armen Bürger nicht nur, sondern auch viele andere billig denkende Männer gaben dem wohlge- meinten Vorschläge ihren Beifall. Allein der Tribun M. Octa- vius, bisher ein Freund Tiber's, jetzt aber der Partei der reichen Güterbesitzer sich ganz hingebend, widersprach, und nicht ohne Fug ließ sich auch der ganze Vorschlag als unmög- lich darthun, da. in der Länge der Zeit Privat- und Staats- gut fast unausscheidbar mit einander sich in dem Besitzthum der reichen Familien verwoben hatten, ja vielfach aus den Händen des ersten Besitzers in die dritte und vierte Hand übergegangen waren. Nun wiederholte Tiberius seinen Vor- schlag, jedoch die milderen Bedingungen hinweglassend. Aber alles Dringens und aller Bitten ungeachtet, beharrte M. Octa- vius bei seiner Weigerung, und eben so entfernt war der Se- nat von aller Nachgiebigkeit. Hierauf wagte Tiberius den bis- her unerhörten Schritt, dem Volke die Absetzung des Octavius vorzuschlagen. Wirklich ward Octavius abgesetzt, das Ackergesetz bestätigt und Anstalt zu dessen Vollziehung gemacht. Allein eben diese gesetzwidrige Absetzung des Tribuns erleichterte den reichen Großen die Befriedigung ihrer Rache an Tiberius. Als dieser nun auch die Rechte des Senats gefährdete, indem er vorschlug, daß man die Schätze des Königs Attalos von Per- gamus (dieser hatte 133 die Römer zu Erben seiner Schätze und seines Reiches eingesetzt) unter die armen Bürger Roms vertheilen, und daß nicht der Senat, sondern das Volk über das pergamenische Reich entscheiden sollte, beschuldigte man ihn im Senate, er strebe nach der Königskrone. Unterdessen ging die Zeit seiner tribunicischen Würde zu Ende, und schon um sei- ner persönlichen Sicherheit willen wünschte nun Tiberius, daß man ihm das Tribunal verlängern möchte; allein theils der Aernte wegen, theils aus Furcht wohnten viele Bürger der Wahl-Versammlung nicht bei, in welcher Tiberius auch für das nächste Jahr zum Tribun gewählt werden sollte. Und als nun auf die Nachricht, das Leben des Tiberius seh bedroht, dessen Anhänger ihre Gegner angriffen, erhob sich auf die Kunde hievon der als Gegner des älteren Cato berühmte
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer