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1. Geschichte des Alterthums - S. 431

1850 - Regensburg : Manz
431 Verfolgung des Decius und Diocletianus. Götter zu erweisen. Bald aber begann mit Decius ein wahrer Vernichtungskrieg. Durch die inbrünstige Hingebung der Christen an ihren Heiland war bei vielen Heiden aus Antagonismus der erloschene Sinn für ihre Götter wieder erweckt worden. Sie hatten an der neuerstandenen philosophischen Sekte der Neu- platoniker und Neupythagoräer, welche der Mythologie eine wis- senschaftliche Deutung und einen monotheistischen Charakter zu geben suchten, eine Stütze erhalten und begannen nun die letzte Periode der Verfolgung. Decius befahl nicht nur die Anwendung aller Martern gegen die Christen, die sich zu opfern weigerten, sondern es richtete sich auch seine Verfolgung vor- züglich gegen die Bischöfe, um die Christen ihrer Häupter zu berauben, und dadurch den Abfall der Masse zu veranlassen. Durch diese weitgreifende Verfolgung kam es auch dahin, daß bei der schon groß gewordenen Anzahl der Christen auch die der Abgefallenen sich mehrte. Als dann den Mörder seiner christ- lichen Unterthanen die Gothen erschlugen, fuhr Valerian in dem- selben Geiste fort, endigte jedoch als Gefangener des Perser- königs. Unter Gallienus trat' eine Ruhe ein, welche den Chri- sten Erholung gewährte, und als Aurelian, der sich als Gott verehren ließ, diesen Frieden wieder brechen wollte, starb er in seinen gottlosen Entwürfen (275). 5. Letzte große Verfolgung. Schon mochte man damals fühlen, daß, wenn das Reich christlich werden und damit eine gänzliche Umänderung bestehen sollte, es höchste Zeit, wenn nicht gar zu spät sei. Es zeigte sich auch bereits auf Seite der Christen in Folge der Freiheit, die sie jetzt genossen, ein schädlicher Uebermuth, vielfäl- tige Streitigkeiten und ein unlauteres Streben, bischöfliche und andere Würden an sich zu reißen. Wohl möglich, daß diese Abweichung von der früheren Strenge in Diocletian den Gedan- ken hervorrief, durch eine allgemeine und wüthende Verfolgung der Nothwendigkeit zu entgehen, die christliche Religion zuletzt etwa bei der großen Anzahl ihrer Bekenner anerkennen zu müssen. In Verbindung mit dem Cäsar Galerius und dem Imperator Maximian wüthete er im Oriente wie im Occidente, und begann nun die letzte 10jährige, äußerste Verfolgung, der Lactantius durch seine Schrift die mortibus persecutorum
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