1827 -
Leipzig
: Fleischer
- Autor: Nösselt, Friedrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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anzubauem Auch die andern guelfischen Städte untertvarfen sich
nun, und eine Zeitlang blieb Italien ruhig, nicht aus Zufrieden-
heit, sondern aus Furcht.
Aber die lombardischen Städte erhoben sich bald wieder. Es
waren nach Hadrians Tode zwei Papste gewählt, Alexander 3.
und Victor 3. Friedrich hielt es mit dem letzteren. Darum
schloß der erftece ein Bündniß mit Wilhelm von Neapel, und
beide regten jene Städte wieder auf. 1163 kam der Kaiser
zum 3ten Male nach Italien, ohne Heer, mit einem glänzenden
Hofstaat- Als er in die Gegend des zerstörten Mailands kam,
warfen sich ihm die Mailänder zu Füßen, und flehten ihn jam-
mernd um mildere Behandlung an. Er betrachtete sie mit Theit-
nahme, und wies sie an seine Minister. Diese aber, unwillig,
legten ihnen neue Lasten auf. Auch in andern Städten waren
die Klagen über die kaiserlichen Vögte laut; aber man wollte
darauf nicht hören. Da traten sie wieder in einen Bund zu-
sammen, und schwuren: Gehorsam dem Kaiser in allen billigen
Dingen, Widerstand gegen jeden Mißbrauch der Gewalt.
1166 überstieg Friedrich die Alpen zum vierten Mal. Dies
Mal brachte er ein großes Heer mit, und wandte sich nach Rom,
um Papst Alexander zu züchtigen. Er eroberte Rom im Sturm,
die Römer unterwarfen sich, Alexander floh, schleuderte aber den
Bannstrahl auf den Kaiser. Nun riß eine Seuche unter den
Deutschen ein; die Freunde Alexanders erklärten sie für eine
Strafe Gottes. Seines blühenden Heeres beraubt, mußte Fried-
rich nach Deutschland zurückeilen, überall von den feindseligen
Mailändern und andern Lombarden verfolgt. Ihm blieben in
seiner Ohnmacht nichts als Drohungen übrig.
Ehe er noch ein neues Heer werben konnte, erhoben sich
die unterdrückten Städte der Lombarden mit ihrer ganzen noch
übriggebliebenen Kraft. Alexander 3. schürte das Feuer eifrig
an. Sie verbanden sich auf Tod und Leben gegen die Deut-
schen; Mailand wurde eilends neu aufgebaut, die Festung Ales-
sandria als Schutzwehr gegen die Deutschen errichtet, und
so gerüstet fürchteten sie den Kaiser nicht. 1174 zog er zum
5ten Mal nach Italien, mit einem der furchtbarsten Heere. Aber
die Lombarden lauerten hinter ihren Mauern; überall starrten